Duden - Das Stilwörterbuch
Kind
das:1. Mensch im Lebensabschnitt der Kindheit: ein kleines, begabtes, aufgewecktes, liebes, lebhaftes, verzogenes, verwöhntes, schwieriges, ungezogenes Kind; ein elfjähriges Kind; ein Kind von drei Jahren; Kinder bis zu zwölf Jahren, bis 12 Jahre; halbwüchsige, schulpflichtige, minderjährige Kinder; die Kinder spielen, toben, tollen umher, gehen zur Schule; die Kinder wachsen auf, wachsen heran, sind groß geworden; er war schon als Kind sehr krankheitsanfällig; damals, als wir noch Kinder waren; sie ist kein Kind mehr (schon erwachsen); du behandelst sie wie ein Kind (bevormundest sie); sie ist noch ein großes Kind (wirkt noch unerwachsen); als sie heiratete, war sie noch ein halbes Kind (noch sehr jung); das weiß, kann [doch] jedes Kind (das weiß jeder, das ist sehr einfach); das Kind im Manne (der Spieltrieb im erwachsenen Mann); ein Kind aufziehen, großziehen, erziehen; das Kind an die Hand nehmen; Kinder betreuen, versorgen, unterrichten; den Kindern etwas beibringen; jmdn. von Kind an/auf (seit seiner Kindheit) kennen;
R das ist nichts für kleine Kinder (geht dich nichts an); wie sag ichs meinem Kinde (wie bringe ich jmdm. etwas am geschicktesten bei); Kinder und Narren sagen die Wahrheit; [ein] gebranntes Kind scheut das Feuer; aus Kindern werden Leute.
2. Nachkomme, Sohn, Tochter: das erste, zweite Kind; ein leibliches, [un]eheliches, adoptiertes Kind; er ist das einzige Kind; sie ist armer, einfacher Leute Kind; ein Kind (das Aufziehen eines Kindes) kostet viel Geld; ihre Kinder sind schon groß, verheiratet; die Kinder sind längst aus dem Haus (stehen schon auf eigenen Füßen); (ugs. :) sie hat ein Kind von ihm; Kind[er] und Kindeskinder werden davon noch erzählen; wir haben zwei Kinder; sie haben sich ein Kind angeschafft (ugs. ; ein Kind bekommen); er hat für seine Kinder gesorgt;
Ü sie ist ein [echtes] Berliner Kind (stammt aus Berlin); er ist ein Kind seiner Zeit (ist davon geprägt);
R kleine Kinder, kleine Sorgen – große Kinder, große Sorgen.
3. kleines [neugeborenes] menschliches Lebewesen: ein gesundes, kräftiges, neugeborenes, tot geborenes, lang ersehntes, ungewolltes, unerwünschtes Kind; ein Kind wird geboren, kommt zur Welt, kommt an, ist unterwegs; das Kind ist ein Mädchen, ein Junge; wie soll das Kind heißen?; ein Kind zeugen, erwarten, haben wollen, gebären, bekommen, (ugs. :) kriegen, zur Welt bringen, (ugs. :) in die Welt setzen, austragen, abtreiben; das Kind nähren, stillen, entwöhnen, wickeln, trockenlegen, füttern; einer Frau ein Kind machen (salopp; sie schwängern); das Kind im Mutterleib untersuchen; er ist der Vater meines Kindes; mit einem Kind gehen (schwanger sein); (geh. :) einem Kind das Leben schenken; sie wurde von einem gesunden Kind entbunden;
R das Kind muss [doch] einen Namen haben (etw. bedarf einer Motivierung, Rechtfertigung); wir werden das Kind schon [richtig] schaukeln (ugs. ; wir werden die Sache schon in Ordnung bringen, bewältigen).
4. /vertrauliche Anrede/: mein [liebes] Kind!; Kinder, lasst uns weitergehen!; /Ausrufe der Entrüstung/: Kinder, Kinder!; also Kinder!; aber Kinder!
ein tot geborenes Kind sein (ugs. ; keine Aussicht auf Erfolg haben)
kein Kind von Traurigkeit sein (sehr lebenslustig sein)
jmds. liebstes Kind sein (jmds. besondere Vorliebe sein)
das Kind mit dem Bade ausschütten (das Gute mit dem Schlechten verwerfen)
jmdm. ein Kind in den Bauch reden (ugs. ; jmdm. etwas einreden)
das Kind beim [rechten] Namen nennen (etw. ohne Beschönigung aussprechen)
jmdn. an Kindes statt annehmen (jmdn. adoptieren)
mit Kind und Kegel (scherzh. ; mit der ganzen Familie)
bei jmdm. lieb Kind sein (ugs. ; in jmds. Gunst stehen)
sich bei jmdm. lieb Kind machen (ugs. ; sich bei jmdm. einschmeicheln)
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