Duden - Das Stilwörterbuch
greifen
1.a) nehmen, ergreifen: einen Stein greifen; etw. mit der Zange greifen; er griff die Maus am Schwanz und hielt sie hoch; sie griff sich ein Buch [vom Regal] und blätterte darin;
b) fassen: an seine Mütze greifen; sie griff in die Tasche und zog ein Päckchen heraus; sie wollte sich festhalten, griff aber ins Leere (fand keinen Halt); als er erwachte, griff er suchend um sich; er setzte sich ans Klavier und griff in die Tasten (begann zu spielen); sie griff nach dem Buch, nach ihrer Mütze, nach der Flasche auf dem Tisch; das Kind greift nach der Hand der Mutter; sie griff dem Kind unters Kinn; er griff sich an den Kopf, an die Stirn;
Ü nach der Macht, Krone greifen (die Macht, Königsherrschaft anstreben).
2. (geh. ) etw. ergreifen: er griff zu der Flasche und füllte die Gläser; zum Telefonhörer greifen; zur Zigarette greifen (rauchen); abends greift er gerne zu einem Buch (liest er gerne); zur Feder greifen (zu schreiben anfangen; schriftstellerisch tätig werden);
Ü zu einer List greifen.
3. fangen, gefangen nehmen: einen Dieb greifen; das Kaninchen ließ sich nicht so leicht greifen;
Ü den werde ich mir mal greifen (ugs. ; stellen, um ihn zu rügen).
4. erklingen lassen: einen Akkord [auf dem Klavier, auf der Gitarre] greifen; sie konnte mit ihrer kleinen Hand keine Oktave greifen.
5. einrasten: das Zahnrad greift nicht richtig; selbst auf glatter Straße greift dieser Reifen hervorragend (hat dieser Reifen genügend Reibungswiderstand); die Schraube greift nicht (lässt sich nicht eindrehen);
Ü diese Methoden, Maßnahmen greifen nicht (wirken nicht).
6. sich ausbreiten: das Feuer, die Seuche, das Gerücht griff rasch um sich.
hinter sich greifen müssen (Ballspiele Jargon; als Torhüter ein Tor hinnehmen müssen, den Ball nicht halten können)
zu hoch/zu niedrig gegriffen sein (zu hoch, zu niedrig geschätzt sein): die Zahl ist zu niedrig gegriffen
zum Greifen nah[e] (in unmittelbarer Nähe)
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