Duden - Das Stilwörterbuch
ganz
1.a) gesamt, alle: ganz Deutschland; die ganze Welt; die ganze Familie; die ganze Zeit über; das ist nicht die ganze Wahrheit; das ist mein ganzes Vermögen; den ganzen Sommer über war schlechtes Wetter; er musste seine ganze Kraft aufbieten; in ganz Europa gibt es keine schönere Stadt; ganze Landstriche wurden verwüstet; sie ist ihr ganzer Stolz; ein ganzer Kerl sein (ein Mann sein, der sich in allen Lebenslagen zurechtfindet, auf den man sich verlassen kann); das ist schon das ganze Geheimnis (mehr verbirgt sich nicht dahinter); in ganzen (vollständigen) Sätzen antworten; eine ganze (vollständige) Drehung; mit der ganzen (vollen) Wahrheit herausrücken.
Beachte: Hochsprachlich nicht korrekt bei Substantiven im Plural: die ganzen (alle) Leute, Häuser, Bücher;
b) (ugs. ) /in Verbindung mit Kardinalzahlen/ nur: das Buch hat ganze zwei Euro gekostet; er hat die Arbeit mit ganzen zwei Mann geschafft;
c) ziemlich groß, ziemlich viel: er hat eine ganze Menge Geld verspielt; es dauerte eine ganze Weile.
2. (ugs. ) unbeschädigt: sie hat kein ganzes Paar Strümpfe mehr; die Schüssel ist ganz; bei der Feier sind alle Gläser ganz geblieben; lass bloß die Decke ganz!; Papa machte die Vase wieder ganz.
3. völlig, vollkommen: er hat den Kuchen ganz aufgegessen; das Essen ist ganz kalt; es ist ganz still; das ist etwas ganz anderes; dieses Buch ist ganz (sehr) schlecht; sein Name ist mir ganz unbekannt; er ist ganz der Vater (ugs. ; dem Vater sehr ähnlich); ich habe es ganz vergessen; er ist ganz der Mann (er ist sehr gut geeignet) für diese Aufgabe; sie denkt ganz wie ich; sie hat es ganz allein geschafft.
4. einigermaßen: das Essen hat ganz gut geschmeckt; der neue Nachbar ist ganz nett; der Film hat mir ganz gut gefallen; das ist zwar ganz schön, aber doch recht teuer.
ganz und gar (völlig)
ganz und gar nicht (nachdrücklich; überhaupt nicht)
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