Duden - Das Stilwörterbuch
fassen
/vgl. "gefasst"/:1. ergreifen und festhalten:
a) einen Hammer fassen; das Messer am Griff fassen; sie fasst das Seil mit beiden Händen; sie fasste seine Hand; er bekam den Ast zu fassen (erreichte ihn);
Ü die Strömung fasst das Boot (nimmt es mit); der Schraubenschlüssel fasst nicht (bewegt die Schraube nicht); /häufig verblasst/: einen Beschluss, einen Entschluss fassen (etw. beschließen, sich zu etw. entschließen); einen Gedanken fassen (zustande bringen); Vertrauen zu jmdm. , etw. fassen (gewinnen); er fasste neuen Mut (bekam wieder Mut, wurde wieder zuversichtlich);
b) jmdn. bei der Hand, am Arm fassen; die Kinder hielten sich an den Händen gefasst;
Ü jmdn. bei seiner Ehre fassen (an jmds. Ehrgefühl appellieren).
2. greifen: in den Schnee, in Schmutz fassen; nach einem Glas fassen; an den heißen Ofen fassen; das Kind fasste ihm ins Gesicht; er fasste ihr unters Kinn.
3. (geh. ) erfassen: ein Schauder fasste ihn; das Entsetzen hatte ihn gefasst.
4. fangen: die Polizei hat den Dieb gefasst; der Habicht fasst seine Beute [mit den Fängen]; /Befehl an den Hund/: fass!
5. (Soldatenspr. ) als Zuteilung empfangen: Essen, Munition, Proviant fassen.
6. aufnehmen können: der Tank fasst 50 Liter; der Saal fasst 1 000 Zuschauer, konnte die Gäste kaum fassen.
7. einfassen: eine Perle, einen Edelstein [in Gold] fassen; Glasbilder in Blei fassen; eine Quelle fassen (die Stelle, an der die Quelle austritt, ausmauern); ein schön gefasster Brillant.
8. begreifen: den Sinn dieser Worte nicht fassen können; ich kann mein Glück kaum fassen; ich kann es nicht fassen, dass alles vorbei sein soll; das ist ja nicht zu fassen!
9. formulieren: seine Gedanken in Worte, in Verse fassen; der Satz, die Verfügung ist neu, anders, verständlicher gefasst worden; einen Begriff weit, eng fassen.
10. seine Haltung wieder finden: er erschrak, aber er fasste sich schnell; fassen (beruhigen) Sie sich!
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