Duden - Das Stilwörterbuch
Boden
der:1.
a) Erde, Erdreich: sandiger, lehmiger, [un]fruchtbarer, fetter, magerer, schwerer, leichter, lockerer, guter, schlechter, ertragreicher, jungfräulicher (geh. ; ungenützter), ausgelaugter, aufgeweichter, nasser, trockener, [un]durchlässiger Boden; der Boden ist aufgewühlt, hart gefroren; diese Böden sind für den Weinbau nicht geeignet; den Boden festtreten; den Boden (den Acker, das Land) bestellen, bebauen, bearbeiten, bewirtschaften; er besitzt 50 Morgen fruchtbaren Boden /(geh. :) Bodens; auf diesem Boden wächst ein guter Wein; das Wasser versickert im Boden; einen Pfahl in den Boden rammen; er wollte vor Scham in den Boden [ver]sinken (schämte sich über die Maßen); er stand plötzlich da, wie aus dem Boden gewachsen;
b) Erdoberfläche: felsiger, steiniger, [un]ebener, rissiger Boden; der Boden bebte, schwankte unter seinen Füßen; die Reisenden waren froh, wieder festen Boden (Land) zu betreten; die Flugzeuge wurden am Boden zerstört; diese Vögel bauen ihre Nester auf dem Boden.
2.
a) Fußboden: ein sauberer, gestrichener Boden; der Boden ist ausgelegt, mit Teppichen belegt; der Boden glänzt vor Sauberkeit; den Boden pflegen, bohnern, schrubben, fegen; er lag erschöpft am Boden; sich auf den Boden legen; auf den Boden fallen; etw. vom Boden aufheben; die Augen zu Boden schlagen (geh. ; niederschlagen); zu Boden gehen (Boxen; niederstürzen);
Ü mit dieser Unternehmung begibt er sich auf unsicheren, schwankenden Boden; die Schulden drücken ihn zu Boden (belasten ihn schwer);
b) Bodenfläche eines Gefäßes, Behälters: ein breiter, flacher Boden; der Boden des Topfes, der Kiste, des Korbes hat ein Loch; ein Koffer mit doppeltem Boden; der Boden des Meeres (Meeresboden); der Satz setzt sich auf dem Boden des Gefäßes ab;
Ü eine Moral mit doppeltem Boden (eine zwielichtige Moral);
c) Tortenboden: der Boden ist aus Mürbeteig; einen Boden backen, mit Erdbeeren belegen.
3.
a) Terrain; Raum: historischer, klassischer, geweihter Boden; der Spion wurde auf schwedischem Boden verhaftet; der Läufer hat Boden gutgemacht, wettgemacht (Sport; hat aufgeholt, wieder einen Vorsprung gewonnen); der Läufer hat Boden verloren (Sport; ist zurückgefallen);
Ü den Boden für jmdn. , etw. vorbereiten (günstige Bedingungen, Voraussetzungen schaffen); er fand günstigen Boden (günstige Voraussetzungen) für sein Vorhaben; auf dem Boden (der Grundlage) des Rechts, der Verfassung stehen; den Boden der Wirklichkeit verlassen; sich auf den Boden der Wirklichkeit stellen;
b) (bes. nordd. und ostmd. ) Dachboden: den Boden ausbauen, entrümpeln; etw. auf dem Boden abstellen; auf den Boden steigen; die Wäsche auf dem Boden aufhängen; etw. vom Boden herunterholen.
jmdm. wird der Boden [unter den Füßen] zu heiß; jmdm. brennt der Boden unter den Füßen (ugs. ; jmdm. wird es an seinem Aufenthaltsort zu gefährlich)
festen Boden unter den Füßen haben (eine sichere wirtschaftliche Grundlage haben)
Boden gutmachen/wettmachen (ugs. ; einen Vorsprung gewinnen, Fortschritte machen): die Entwicklungsländer haben auf technischem Gebiet Boden gutgemacht
etw. (Dat. ) den Boden entziehen (etw. entkräften)
jmdm. den Boden unter den Füßen wegziehen (jmdn. der Existenzgrundlage berauben)
den Boden unter den Füßen verlieren (die [Existenz]grundlage verlieren)
[an] Boden gewinnen (sich ausbreiten; an Zustimmung gewinnen): die Splittergruppen gewinnen zunehmend an Boden
[an] Boden verlieren (Macht, Einfluss verlieren)
am Boden zerstört [sein] (ugs. ; 1. völlig erschöpft [sein]. 2. fassungslos, bestürzt [sein])
auf fruchtbaren Boden fallen (bereitwillig aufgenommen, wirksam werden)
etw. aus dem Boden stampfen [können] (etw. scheinbar aus dem Nichts hervorbringen [können])
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Ansicht: Boden