Duden - Das Bedeutungswörterbuch
wollen
wol|len ['vɔlən], will, wollte, gewollt/wollen:1.
a) die Absicht, den Wunsch, den Willen haben, etwas Bestimmtes zu tun:
er will uns morgen besuchen; wir wollten gerade gehen; das hätte ich nicht erleben wollen; er will ins Ausland gehen; willst (möchtest) du mitfahren?; das will ich hoffen! (das hoffe ich sehr!); das will ich meinen! (das meine ich allerdings auch!).
Syn. : sich "anschicken", Anstalten machen, "beabsichtigen", "erstreben", "mögen", sich rüsten zu (geh. ), "vorhaben", "wünschen".
b) dient der Umschreibung einer Bitte, eines Wunsches: ich wollte Sie bitten, fragen, ob …
Syn. : "mögen".
c) (veraltend) dient dazu, einen Wunsch, eine höfliche, aber zugleich bestimmte Aufforderung auszudrücken: du wollest, man wolle bitte darauf achten, dass …; das wolle Gott verhüten!
d) dient dazu, eine von dritter Seite aufgestellte Behauptung wiederzugeben und gleichzeitig auszudrücken, dass man an deren Richtigkeit Zweifel haben kann: er will es [nicht] gewusst, gesehen haben (behauptet, es [nicht] gewusst, gesehen zu haben); und er will ein Kenner sein! (hält sich für einen Kenner!).
e) dient in verneinten Aussagesätzen dazu, auszudrücken, dass ein bestimmtes Ereignis, dessen Eintreten man sich wünscht, nicht eintritt und sich auch nicht herbeiführen lässt: die Wunde will [und will] nicht heilen; der Motor wollte [einfach] nicht anspringen; die Sache will nicht gelingen, kein Ende nehmen.
f) dient in Verbindung mit einem Verb im Zustandspassiv dazu, auszudrücken, dass es erforderlich, notwendig ist, dass etwas Bestimmtes geschieht, getan wird: das will gelernt sein; so ein Schritt will gut überlegt sein.
g) dient dazu, den Zweck, die Funktion von etwas Bestimmtem anzugeben; sollen:
die Aktion will über die Lage der religiösen Minderheiten in Asien aufklären; das will nichts heißen, will nicht viel sagen (heißt, bedeutet nicht viel).
2.
a) (etwas Bestimmtes) tun, bewirken, erreichen wollen:
das habe ich nicht gewollt; er weiß [nicht], was er will; ich will auf keinen Fall, dass dir dadurch Kosten entstehen; nimm dir, so viel du willst (nimm dir so viel, wie du nehmen möchtest); ich will (wünsche, verlange), dass du das tust; es wird so werden, ob du willst (ob es nach deinem Wunsch ist) oder nicht; wenn du willst, können wir gleich gehen; du musst nur wollen (den festen Willen haben), dann geht es auch; er wollte etwas von dir (ugs. ; hatte ein Anliegen); du kannst es halten, wie du willst (hast völlig freie Hand); was willst du [noch] mehr? (du hast doch alles erreicht, was du erreichen wolltest!); ich weiß nicht, was du willst (ugs. ; warum du dich so aufregst), es ist doch alles in Ordnung; da ist nichts [mehr] zu wollen! (ugs. ; da kann man nichts machen); nichts zu wollen! (ugs. ; Ausdruck der Ablehnung, der Zurückweisung); das ist, wenn man so will (man könnte es so einschätzen), ein einmaliger Vorgang.
b) (ugs. ) irgendwohin gehen, fahren usw. wollen:
sie wollen ans Meer, ins Gebirge; ich will ins Bett, nach Hause; sie will zum Theater (will Schauspielerin werden).
c) haben wollen, sich wünschen:
er hat alles bekommen, was er wollte; er hat für seine Arbeit nichts, kein Geld gewollt; er will nur seine Ruhe.
Syn. : "begehren" (geh. ), "fordern", "verlangen".
d) dient dazu, einen irrealen Wunsch auszudrücken; wünschen:
ich wollte, es wäre alles vorüber; ich wollte, ich hätte es nicht getan.
e) (ugs. ) funktionieren, sich für seinen Zweck einsetzen lassen:
der Motor will nicht [mehr]; seine Beine wollten nicht mehr (versagten ihm den Dienst).
f) (ugs. ) für sein Gedeihen o. Ä. brauchen:
diese Blume will viel Sonne; Tiere wollen ihre Pflege.
Syn. : "beanspruchen", "verlangen".
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