Duden - Das Bedeutungswörterbuch
offen
of|fen ['ɔfn̩] :1.
a) so beschaffen, dass jmd. , etwas heraus- oder hineingelangen kann; nicht geschlossen; geöffnet:
eine offene Tür; aus dem offenen Fenster schauen; mit offenem Mund atmen; die Zimmertür stand, war einen Spaltbreit offen; sie hatte die Augen offen.
Syn. : {{link}}geöffnet{{/link}}, offen stehend.
b) nicht ab-, zugeschlossen, nicht verschlossen:
er hat etwas aus der offenen Schublade gestohlen; ein offener (nicht zugeklebter) Umschlag; der Schrank ist, bleibt offen; dieser Laden hat/ist auch sonntags offen (hat auch am Sonntag geöffnet).
Syn. : "aufgeschlossen", {{link}}aufgesperrt{{/link}} (bes. österr. , südd. ).
2.
a) (in Bezug auf Ausgang oder Ende von etwas) noch nicht entschieden, noch in der Schwebe:
der Ausgang, die Angelegenheit ist noch völlig offen.
Syn. : "fraglich", "unbestimmt", "unentschieden", "ungewiss", "unsicher", "zweifelhaft".
b) [noch] nicht bezahlt; [noch] nicht erledigt:
eine offene Rechnung; in der Bilanz sind noch einige Posten offen (noch nicht [genau] aufgeführt).
c) nicht besetzt; frei:
offene Stellen; bei uns ist noch eine Position offen; ich lasse diese Zeile, Reihe, Spalte [in dem Formular] offen (fülle sie nicht aus).
Syn. : "vakant".
3.
a) (jmds. Verhalten oder jmds. Äußerungen anderen gegenüber betreffend) ehrlich und aufrichtig; seine jeweilige Meinung unverstellt erkennen lassend:
offene Worte; ein offenes Gespräch; offen zu jmdm. sein; etwas offen bekennen, zugeben; offen seine Meinung sagen; sie unterhielten sich ganz offen über das Problem.
Syn. : frank und frei, "freimütig", "geradeheraus" (ugs. ), "offenherzig".
b) klar und deutlich zutage tretend und so für jeden erkennbar; unverhohlen:
offener Protest wurde laut; offene Feindschaft; zum offenen Widerstand aufrufen; es liegt doch offen auf der Hand, dass sie lügt; etwas offen zur Schau stellen, tragen; seine Abneigung offen zeigen.
c) vor den Augen der Öffentlichkeit; nicht geheim:
sie wurde in offener Abstimmung gewählt; er wurde auf offener Straße (vor den Augen aller sich auf der Straße befindenden Leute) verhaftet.
 
• auf/offen
Während auf in Verbindung mit Verben den Vorgang des Auseinandergehens, Sichöffnens oder die Tätigkeit des Öffnens ausdrückt (»aufgehen«, »aufplatzen«, »aufbrechen«, »aufdrehen«), bedeutet offen geöffnet, nicht geschlossen oder verschlossen; es drückt das Ergebnis des Öffnens aus und steht dementsprechend bei Zustandsverben (»offen stehen«, »offen bleiben«, »offen lassen«, »offen sein«).
In der Umgangssprache ist diese Unterscheidung allerdings weitgehend aufgegeben worden. Neben »aufgehen« und »aufmachen« werden auch »aufstehen«, »aufbleiben«, »auflassen«, »auf sein« usw. gebraucht, in denen »auf« wie »offen« den bleibenden Zustand bezeichnet.

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