Duden - Das Bedeutungswörterbuch
kommen
kom|men ['kɔmən], kam, gekommen :1.
a) an einem bestimmten Ort anlangen:
pünktlich, zu spät kommen; wir sind vor einer Stunde gekommen; da kommt der Bus; ich komme mit der Bahn, mit dem Auto; der nächste Zug kommt erst in einer halben Stunde; ich komme gleich (mache mich gleich auf den Weg und bin entsprechend schnell da).
Syn. : "ankommen", sich "einfinden", sich "einstellen", "eintreffen", "erscheinen".
b) sich auf ein Ziel hin bewegen und dorthin gelangen:
nach Hause, ans Ziel kommen; komme ich hier zum Bahnhof?; wie komme ich am schnellsten auf die Autobahn?; angebraust kommen.
Syn. : "erreichen".
c) von irgendwoher eintreffen:
aus Berlin, aus dem Theater, von der Arbeit kommen; der Zug kommt aus [Richtung] Mailand; der Wagen kam von rechts.
2.
a) zu etwas erscheinen, an etwas teilnehmen:
zu einer Tagung kommen; wie viele Leute werden kommen?; ich weiß noch nicht, ob ich morgen kommen kann.
b) jmdn. besuchen, in einer bestimmten Absicht aufsuchen:
wir kommen gern einmal zu euch; die Ärztin kommt zu dem Kranken; morgen wird ein Sachverständiger zu Ihnen kommen.
3. veranlassen, dass jmd. kommt (1 a) oder etwas gebracht wird:
einen Arzt kommen lassen; ich habe [mir] ein Taxi kommen lassen.
Syn. : "bestellen", "rufen".
4. gebracht werden:
ist eine Nachricht gekommen?; für dich ist keine Post gekommen; das Essen kommt gleich auf den Tisch (wird gleich aufgetragen).
5. hervortreten, [bei jmdm. ] in Erscheinung treten:
die ersten Blüten kommen; bei unserer Kleinen kommt der erste Zahn; ihr kam der Gedanke (sie hatte den Gedanken, Einfall), dass …; die Antwort kam spontan, wie aus der Pistole geschossen; seine Reue kam zu spät.
Syn. : sich "zeigen", zum Vorschein kommen.
6. irgendwo aufgenommen, untergebracht, eingestellt o. Ä. werden:
zur Schule, aufs Gymnasium, ins Krankenhaus, ins Gefängnis kommen; der Film kommt jetzt in die Kinos (wird im Kino gezeigt).
7.
a) ordnungsgemäß an einen bestimmten Platz gestellt, gelegt werden:
das Buch kommt ins Regal; diese Löffel kommen rechts ins Fach.
b) irgendwo seinen Platz erhalten:
der Aufsatz kommt in die nächste Nummer der Zeitschrift; die Amerikanerin kommt auf den ersten Platz in der Rangliste.
8. in einen Zustand, eine bestimmte Lage geraten:
in Gefahr, Not, Verlegenheit kommen; es ist alles ins Stocken gekommen; sie kam in den Verdacht, das Geld gestohlen zu haben; in Schwung, Stimmung, Zorn kommen; ins Schwärmen kommen.
9. Zeit, Gelegenheit für etwas finden:
endlich komme ich dazu, dir zu schreiben; ich bin noch nicht zum Reparieren des Radios gekommen; nur selten ins Theater kommen (nur selten Zeit oder Gelegenheit finden, das Theater zu besuchen).
10. [langsam herankommend] eintreten:
der Tag, die Nacht kommt; es kam alles ganz anders; sie hielt den Zeitpunkt zum Eingreifen für gekommen; was auch immer kommen mag, ich bleibe bei dir; es kommt zum Streit, zum Krieg; das kam für mich völlig überraschend.
11. etwas [wieder]erlangen:
zu Geld, großen Ehren, zu Kräften, zur Besinnung, Ruhe kommen; nach der langen Krankheit kommt sie allmählich wieder zu Kräften; wenn du dich nicht anstrengst, wirst du nie zu etwas kommen (ugs. ; nie Besitz o. Ä. erwerben).
12. etwas Grundlegendes, äußerst Wichtiges verlieren:
um seine Ersparnisse, um sein Geld, ums Leben kommen.
Syn. : sich "begeben" (geh. ), "einbüßen", "loswerden" (ugs. ), "verlieren", verlustig gehen (Amtsdt.).
13. sich durch eigene Anstrengung in den Besitz von etwas bringen, etwas für sich erreichen:
wie bist du an das Foto, an das Engagement gekommen?
Syn. : bekommen, "erhalten", "erlangen", "kriegen" (ugs. ).
14. in einem bestimmten Zahlenverhältnis entfallen:
auf hundert Berufstätige kommen zurzeit sieben Arbeitslose; bald wird auf jeden zweiten Einwohner ein Auto kommen.
15. von etwas herstammen; seinen Ursprung, Grund in etwas haben:
woher kommt das viele Geld?; sein Husten kommt vom vielen Rauchen; aus einfachen Verhältnissen kommen; wie kommt es, dass du noch nichts unternommen hast? (warum hast du …?).
16. (ugs. ) einen bestimmten Preis haben, kosten:
die Reparatur kommt [mich] auf etwa 50 Euro; deine Ansprüche kommen aber teuer!
17. verblasst in festen Wendungen mit Verbalsubstantiven zur Umschreibung des Vollverbs (z. B. zu Fall kommen = fallen), als Ersatz für ein Passiv (z. B. zum Einsatz kommen = eingesetzt werden).
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