Duden - Das Bedeutungswörterbuch
doch
1doch [dɔx] :1aber:
ich habe mehrmals angerufen, doch er war nicht zu Hause; sie sind arm, doch nicht unglücklich.
 
2doch [dɔx] :
1. dennoch:
er fühlte sich nicht gesund, und doch machte er die Reise mit; sie sagte es höflich und doch bestimmt.
2. dient dazu, einen Satz von der Form einer Entscheidungsfrage als begründenden Aussagesatz zu kennzeichnen: sie gab auf, hatte sie doch die Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen erkennen müssen.
 
3doch [dɔx] :
1. dient in Aufforderungssätzen dazu, auszudrücken, dass man das geforderte Verhalten für so naheliegend oder selbstverständlich hält, dass sich die Aufforderung eigentlich erübrigen sollte [und man ungehalten darüber ist, dass man sich dennoch gezwungen sieht, sie zu äußern]: pass doch auf!; lass mich doch in Ruhe!; dann frag doch auch nicht so dumm!; nehmen Sie doch Platz!
2. dient dazu, auszudrücken, dass man die Bekanntheit des genannten Sachverhalts unterstellt und nur an ihn erinnern möchte: das konnte sie doch nicht wissen; darauf hatten wir uns doch schon geeinigt.
3. dient in Ergänzungsfragen dazu, auszudrücken, dass einem das Erfragte zwar eigentlich bekannt ist, aber im Augenblick nicht einfallen will: wie war das doch [noch]?; wie hieß er doch [gleich]?
4. dient in Entscheidungsfragen dazu, auszudrücken, dass man eine zustimmende Antwort erwartet oder erhofft: das ist doch [hoffentlich] nicht dein Ernst?; ich kann mich doch darauf verlassen?
5. dient in Ausrufen dazu, auszudrücken, dass man von der angesprochenen Person erwartet, dass sie die eigene Begeisterung, Verwunderung, Empörung usw. teilt: was ist sie doch für ein Genie!; wie ungerecht er doch behandelt wird!; das ist doch eine Frechheit!; das ist doch zu dumm!; du musst doch immer zu spät kommen!; jetzt habe ich doch tatsächlich meine Schlüssel verloren!
6. dient dazu, bestimmte, meist im Konjunktiv II stehende Sätze als Wunschsätze zu kennzeichnen: hättest du doch auf sie gehört!; wenn er doch hier wäre!
7. dient als Erwiderung auf eine negativ formulierte Entscheidungsfrage oder Aussage dazu, auszudrücken, dass man nicht zustimmt: »Hast du keine Lust mehr?« – »Doch.«; »Hat sie etwa nicht angerufen?« – »Doch [das schon, nur leider zu spät].«; »Das geht dich überhaupt nichts an.« – »[Oh] doch!«; »Geht es dir nicht gut?« – »Doch [es geht mir gut].«; »Komm bitte nicht so spät nach Hause!« – »Doch, es wird spät werden.«; »War es nicht schön?« – »Doch, es war [sehr] schön.«.
8. dient dazu, auszudrücken, dass es sich um einen nicht [mehr] für wahrscheinlich gehaltenen Sachverhalt handelt [durch den aber eine frühere Vermutung bestätigt wird]: er ist also dọch der Täter; sie blieb dann dọch zu Hause.
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Ansicht: doch