Duden - Das Bedeutungswörterbuch
auf
1auf [au̮f] :1.
a) kennzeichnet die Berührung von oben: das Buch liegt auf dem Tisch.
b) gibt den Aufenthalt in einem Raum, [öffentlichen] Gebäude usw. oder einen Seins-, Geschehens-, Tätigkeitsbereich an: auf dem Gymnasium sein; er ist auf (in) seinem Zimmer; er arbeitet auf (in, bei) der Post; auf dem Bau arbeiten.
c) gibt die Teilnahme an etwas, das Sichaufhalten bei einer Tätigkeit an: auf dem Parteitag sein; auf einer Hochzeit sein.
2.
a) bezieht sich auf eine Stelle, Oberfläche, auf einen Erstreckungsbereich, einen Zielpunkt: er geht schon auf die achtzig zu (wird bald achtzig); sie legte das Buch auf den Tisch.
b) bezeichnet den Gang zu einem/in einen Raum, zu einem/in ein [öffentliches] Gebäude, gibt die Richtung in einem Seins-, Geschehens-, Tätigkeitsbereich an: er geht auf sein Zimmer; sie schickte den Jungen auf die Post; sie geht auf die Universität (sie studiert); auf einen Ball gehen.
3.
a) zur Angabe der Zeitspanne: auf zwei Jahre ins Ausland gehen; auf eine Tasse Tee zu jmdm. kommen.
b) drückt ein zeitliches Nacheinander aus: auf Regen folgt Sonnenschein.
c) Welle auf Welle; Schlag auf Schlag.
4. auf elegante Art; sich auf Deutsch unterhalten.
5. jmdn. auf das/aufs Herzlichste begrüßen.
6. auf etwas jagen; auf etwas trinken; eine Hoffnung auf etwas hegen; auf Veranlassung von Herrn Schmidt.
 
2auf [au̮f] :
1.
a) empor, in die Höhe:
auf Leute, erhebt euch!
b) los, vorwärts!:
auf zur Stadt!
c) geöffnet:
die Tür ist auf; Fenster auf!; Augen auf im Straßenverkehr!
d) geöffnet haben:
hat der Laden schon auf?
2. nicht mehr, noch nicht im Bett:
früh auf sein; bist du noch auf?
Syn. : auf den Beinen, "wach".
3. auf und ab/nieder (nach oben und nach unten).
4. : von klein auf; von Grund auf.
 
• auf/offen
Während auf in Verbindung mit Verben den Vorgang des Auseinandergehens, Sichöffnens oder die Tätigkeit des Öffnens ausdrückt (»aufgehen«, »aufplatzen«, »aufbrechen«, »aufdrehen«), bedeutet offen geöffnet, nicht geschlossen oder verschlossen; es drückt das Ergebnis des Öffnens aus und steht dementsprechend bei Zustandsverben (»offen stehen«, »offen bleiben«, »offen lassen«, »offen sein«).
In der Umgangssprache ist diese Unterscheidung allerdings weitgehend aufgegeben worden. Neben »aufgehen« und »aufmachen« werden auch »aufstehen«, »aufbleiben«, »auflassen«, »auf sein« usw. gebraucht, in denen »auf« wie »offen« den bleibenden Zustand bezeichnet.

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