Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Zweck
   früher oft philosophisch gleichsinnig mit dem Ziel eines Geschehens gebraucht. Eine genauere Reflexion sieht im Z. eine Grundgegebenheit in der Erfahrung eines Seienden, die schon in ihm u. nicht erst vor ihm liegt: als werdendes, aus-gerichtetes Seiendes strebt es ”von innen her“ danach, etwas Bestimmtes zu erreichen (Finalität). Ist die Struktur eines Seienden oder einer Handlung aus-gerichtet, spricht man von objektivem Z. Liegt die Ausrichtung in der Absicht eines Handelnden, so handelt es sich um einen subjektiven Z. Liegt der Z. nicht außerhalb oder, wie das Ziel, vor einer Wirklichkeit, sondern innerhalb ihrer, etwa als fortschreitende Selbstverwirklichung u. als Vollendung, die als gut verstanden werden u. nicht als bloß äußere ”zweckmäßige“ Mittel gelten, dann sind Z. u. Sinn identisch. – Die theol. Anthropologie sucht zu verdeutlichen, inwiefern die menschliche Person in Erkenntnis u. Liebe ihren Selbst-Z. hat u. in ihrem Sinn ruht u. erst durch ihre Vollendung in Gott zur Einheit aller Z.-u. Sinn-Bezüge allerWirklichkeiten gelangt. Die Schöpfungstheologie thematisiert, daß diese Einheit Gottes Ehre u. Verherrlichung bedeutet.
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