Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Ziel
   ein Problem, dem sich die Transzendentalphilosophie nähert: Ein Seiendes erfährt, wenn es seiner Zeitlichkeit bewußt ist (Zeit), die Momente seiner Wirklichkeit ”auseinander“; es erlebt seine Zeit als von ihm u. anderen aktiv gestaltete, u. so hat es seine Geschichte als ganze, sein Ende u. seine Vollendung nicht schon in seinem Anfang. Dennoch ist der Anfang, gerade weil er ihm selber nicht gegeben, sondern von einem Andern verfügt ist, gegenüber dem Ende, der Vollendung, nicht gleichgültig. Vielmehr ist das Ende als Vollendung ihm bestimmt u. im Anfang schon vorgesehen, daher ist der Anfang auf das Ende ausgerichtet oder das Ende ist das Z. des Anfangs.Wird der Anfang als anfänglichesWesen u. das Ende als vollendetes Wesen gedacht, dann ergibt sich, daß Wesensethik u. Zielethik im Grund dasselbe sind. Oft werden vom Menschen frei gewählte Teilziele gesetzt. Sie dürfen natürlich nicht mit dem schlechthinnigen Z. identifiziert werden. Über das Verhältnis Gottes zum Zielstreben zwischen Anfang u. Ende: Schicksal, Vorsehung. Die Lehre vom Zielstreben u. dem Zweckmäßigen in der Natur wird seit dem 18. Jh. Teleologie genannt.
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