Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Verkündigung
   ist ein religiöser, spezifisch christlicher Begriff für die Ansage der ”guten Nachricht“, des Evangeliums. Das NTspricht vielfach von der V. durch Jesus u. die Jünger; der bevorzugte Begriff ist Kerygma: Das Nahegekommensein der Herrschaft Gottes wird ”ausgerufen“. In neuerer Zeit steht V. für das Zeugnis der Kirche im Dienst am Wort Gottes ([c darkviolet]Martyrium) u. zwar speziell für den Predigt-Dienst. Die V. soll in eine konkrete Situation der Hörenden hinein erfolgen u. – entsprechend der Zielsetzung des Evangeliums – diese verändern (”performative Rede“). Sie soll nicht indoktrinieren, informieren oder überreden, nicht die private Meinung des Predigers andern aufnötigen. Sie sollte den Dialog der Predigenden mit den Hörenden ermöglichen. Das Ankommen u. die praktischen Auswirkungen der V. sind Sache des Heiligen Geistes u. seiner Glaubensimpulse, insofern sie nicht durch die Subjektivitäten der Prediger oder die Verweigerungen der Hörenden behindert werden.
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