Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Vergöttlichung
   ein Begriff der Kirchenväter, vor allem der griechischen, der für sie der Inbegriff des Heilsgeschehens in Jesus Christus war. Eine alte Form der Soteriologie kam in dem Tauschgedanken zum Ausdruck: Er (der göttliche Logos) nahm unsere menschliche Natur zu eigen an, damit wir seiner göttlichen Natur teilhaftig würden (2 Petr 1, 4). Die Teilhabevorstellung konnte gegen das Mißverständnis einer ”Gottwerdung“ des Menschen schützen; auch haben die griechischen Väter die V. oft als Gleichgestaltung der Menschen mit dem Sohn Gottes (als Kindesannahme u. ä.) interpretiert. In sakramententheologischer u. ethischer Sicht ist V. mit dem Zielgedanken der Unsterblichkeit verbunden. Die dogmatische Formulierung der Christologie von Chalkedon schließt eine Vermischung von Gottsein u. Menschsein aus.
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