Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Ursünde
   (”Sündenfall Adams“) bezeichnet in der Theologiegeschichte die freie Entscheidung der erstenMenschen zum Ungehorsam gegen Gott, also die von Adam “ (u. Eva) persönlich zu verantwortende, eigentliche Sünde. Im Unterschied dazu wäre die auf die Nachkommen Adams übergegangene Erbsünde von den späterenMenschen nicht persönlich zu verantworten; sie stellte nur im analogen Sinn eine ”Sünde“ dar. Nach der Theologiegeschichte wäre Adam durch den Verlust der [c darkviolet]Heiligmachenden Gnade nicht in einen Zustand ”reiner Natur“ gefallen; vielmehr blieb die übernatürliche Berufung zur Teilnahme am Leben Gottes bestehen. Sie kann nach der neueren Theologie als übernatürliches Existential (Übernatürlich) aufgefaßt werden. Die biblischen Bezugstexte (Gen 2 u. 3) verstehen die U. als überhebliches Aufbegehren gegen ein ausdrückliches Gebot Gottes. In der Geschichte auftauchende Fehldeutungen (maßlose Eßlust, unerlaubter Geschlechtsverkehr usw.) sind leicht als solche erkennbar. Zu den heutigen Problemen: Monogenismus, Paradies, Ätiologie.
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