Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Unsterblichkeit
als theol. Begriff besagt mehr als endloses Fortexistieren eines Lebens; U. bedeutet, daß ein Leben dem Tod nicht ausgesetzt ist. Wenn ein Leben sterblich ist, dann heißt das, daß seine Existenz ”von außen her“ beendet wird oder daß es als biologisches Leben eine endliche Zeitgestalt hat, so daß es ”von innen her“ beendet wird. Gott ist als absolut unsterblich zu denken; sein Leben muß als unbedrohbar u. unbedroht, als Lebensfülle gedacht werden.Menschen haben in ihrem biologischen Leben eine endliche u. endigende Zeitgestalt u. ihr Leben kann ”von außen“ beendigt werden. Aber der theol. Begriff von menschlicher U. besagt, daß ein Mensch – nicht autonom, sondern durch Wollen u. Wirken Gottes! – sich innerhalb seiner biologischen Zeit als geistige Person in Freiheit vollendet (bzw. daß er, wenn ihm dieses Freiheitsgeschehen versagt bleibt, von Gott in seine Vollendung eingesetzt wird). Das bedeutet nicht, daß ein Mensch, wenn er im Tod seine biologische Gestalt aufgibt, ”zeitlich fortdauert “. In der klassischen Theologie wurde diese U. damit begründet, daß die menschliche Seele ein ”übermaterielles“ Lebensprinzip ist, das, wie die hier u. jetzt mögliche Erfahrung der Transzendenz zeigt, sich nicht auf die Gestaltung des Zeitlich-Materiellen beschränkt. Der Einspruch der reformatorischen Theologie gegen eine Autonomie der U. hat dazu geführt, daß die Ermöglichung der U. durch Gottes gnadenhafte Einwirkung stärker betont u. die U. als dialogisches Gottesverhältnis des Menschen verstanden wird. Damit wird die Überzeugung nicht aufgegeben, daß die alte Lehre von der U. insofern ihr Recht behält, als Gott die Identität des Menschen über seinen biologischen Tod hinaus erhält u. ein Mensch nicht nach seiner Vernichtung in einem ”Ganztod“ neu erschaffen wird.
als theol. Begriff besagt mehr als endloses Fortexistieren eines Lebens; U. bedeutet, daß ein Leben dem Tod nicht ausgesetzt ist. Wenn ein Leben sterblich ist, dann heißt das, daß seine Existenz ”von außen her“ beendet wird oder daß es als biologisches Leben eine endliche Zeitgestalt hat, so daß es ”von innen her“ beendet wird. Gott ist als absolut unsterblich zu denken; sein Leben muß als unbedrohbar u. unbedroht, als Lebensfülle gedacht werden.Menschen haben in ihrem biologischen Leben eine endliche u. endigende Zeitgestalt u. ihr Leben kann ”von außen“ beendigt werden. Aber der theol. Begriff von menschlicher U. besagt, daß ein Mensch – nicht autonom, sondern durch Wollen u. Wirken Gottes! – sich innerhalb seiner biologischen Zeit als geistige Person in Freiheit vollendet (bzw. daß er, wenn ihm dieses Freiheitsgeschehen versagt bleibt, von Gott in seine Vollendung eingesetzt wird). Das bedeutet nicht, daß ein Mensch, wenn er im Tod seine biologische Gestalt aufgibt, ”zeitlich fortdauert “. In der klassischen Theologie wurde diese U. damit begründet, daß die menschliche Seele ein ”übermaterielles“ Lebensprinzip ist, das, wie die hier u. jetzt mögliche Erfahrung der Transzendenz zeigt, sich nicht auf die Gestaltung des Zeitlich-Materiellen beschränkt. Der Einspruch der reformatorischen Theologie gegen eine Autonomie der U. hat dazu geführt, daß die Ermöglichung der U. durch Gottes gnadenhafte Einwirkung stärker betont u. die U. als dialogisches Gottesverhältnis des Menschen verstanden wird. Damit wird die Überzeugung nicht aufgegeben, daß die alte Lehre von der U. insofern ihr Recht behält, als Gott die Identität des Menschen über seinen biologischen Tod hinaus erhält u. ein Mensch nicht nach seiner Vernichtung in einem ”Ganztod“ neu erschaffen wird.