Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Unbegreiflichkeit Gottes
(lat. ”incomprehensibilitas“). Wird Erkenntnis beschränkt auf Umgreifen, theoretisches Durchschauen u. Bemächtigen eines Gegenstandes, dann ist es selbstverständlich, daß ein Endliches das Unendliche (den Unendlichen) nicht zu begreifen vermag. In diesem Sinn spricht die Theologie von Anfang an (vor allem auch in Gestalt der [c darkviolet]Negativen Theologie ) von der U. G. Die klassischen biblischen Bezugsstellen sind Ijob 11, 7 u. Röm 11, 33. Die Lehren von der Erkennbarkeit Gottes , von seiner Selbsterschließung in der Offenbarung u. von seiner [c darkviolet]Selbstmitteilung in der Gnade bieten jedoch Anhaltspunkte dafür, daß die Gotteserkenntnis nicht im Sinn des begreifenwollenden Erkennens verstanden werden kann. Erst recht wird im Hinblick auf die verheißene [c darkviolet]Anschauung Gottes die ”Disproportion“ zwischen Gott als dem tragenden Grund dieser Schau u. der Endlichkeit des schauenden Subjekts deutlich. Unmittelbare Schau Gottes kann nichts anderes bedeuten, als daß die U. G. in der intimsten Nähe Gottes noch zunimmt; daß sie bei Gott dem schauenden endlichen Geist erst ”aufgeht“. So kann die U. G. nur sehr bedingt u. abgeleitet als eine ”Eigenschaft“ Gottes aufgefaßt werden; primär ist sie eine Aussage über die Endlichkeit des Menschen in positivem Sinn. Die Seligkeit der Vollendung bei Gott bedeutet nicht die Lichtung des [c darkviolet]Geheimnisses, sondern die Befreiung der theoretischen Vernunft in die Erkenntnis der Liebe hinein.
(lat. ”incomprehensibilitas“). Wird Erkenntnis beschränkt auf Umgreifen, theoretisches Durchschauen u. Bemächtigen eines Gegenstandes, dann ist es selbstverständlich, daß ein Endliches das Unendliche (den Unendlichen) nicht zu begreifen vermag. In diesem Sinn spricht die Theologie von Anfang an (vor allem auch in Gestalt der [c darkviolet]Negativen Theologie ) von der U. G. Die klassischen biblischen Bezugsstellen sind Ijob 11, 7 u. Röm 11, 33. Die Lehren von der Erkennbarkeit Gottes , von seiner Selbsterschließung in der Offenbarung u. von seiner [c darkviolet]Selbstmitteilung in der Gnade bieten jedoch Anhaltspunkte dafür, daß die Gotteserkenntnis nicht im Sinn des begreifenwollenden Erkennens verstanden werden kann. Erst recht wird im Hinblick auf die verheißene [c darkviolet]Anschauung Gottes die ”Disproportion“ zwischen Gott als dem tragenden Grund dieser Schau u. der Endlichkeit des schauenden Subjekts deutlich. Unmittelbare Schau Gottes kann nichts anderes bedeuten, als daß die U. G. in der intimsten Nähe Gottes noch zunimmt; daß sie bei Gott dem schauenden endlichen Geist erst ”aufgeht“. So kann die U. G. nur sehr bedingt u. abgeleitet als eine ”Eigenschaft“ Gottes aufgefaßt werden; primär ist sie eine Aussage über die Endlichkeit des Menschen in positivem Sinn. Die Seligkeit der Vollendung bei Gott bedeutet nicht die Lichtung des [c darkviolet]Geheimnisses, sondern die Befreiung der theoretischen Vernunft in die Erkenntnis der Liebe hinein.