Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Transsubstantiation
   (lat. = Wesensverwandlung) ist der Begriff der amtlichen kath. Lehre, mit dem die durch Gottes Macht geschehende Verwandlung der Substanz (des geistigen Wesens) von Brot u. Wein in der Feier der Eucharistie in die Substanz des ”Leibes u. Blutes“ Jesu Christi bezeichnet wird. Dabei bleiben die sinnlich wahrnehmbaren Eigentümlichkeiten von Brot u. Wein voll erhalten (Species). Der Begriff T. will nicht erklären, wie die Gegenwart Jesu zustandekommt, sondern er will sprachlich eindeutig sagen, daß das von Jesus im gottesdienstlichen Gedächtnis Dargebotene er selber in seiner ”verklärten“ Wirklichkeit ist, die an der empirisch erfahrbarenWirklichkeit der Gaben nichts ändert. Der Begriff T. selber ist in der kath. Theologie nicht dogmatisch verpflichtend, er wird vom Trienter Konzil nur als ”sehr treffend“ bezeichnet. Problematisch ist die aus der spätmittelalterlichen Naturphilosophie entnommene, dem anorganischen Bereich geltende apersonale Begrifflichkeit. Neuere amtliche Äußerungen betonen, daß die Veränderung im Seinszusammenhang festgehalten werden muß; ist das der Fall, dann werden keine Einwände gegen die Formulierungen erhoben, daß Brot u. Wein in einen neuen Bedeutungszusammenhang gestellt werden (”Transsignifikation“), oder daß die Speisen nicht mehr der Ernährung dienen, sondern eine neue Zielrichtung erhalten (”Transfinalisation“). Freilich können das Sein (die Substanz, das geistige Wesen), die Bedeutung u. die Zielrichtung identisch sein.
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