Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Traditionalistenbewegung
Mit T. wird die röm.-kath. Spielart des [c darkviolet]Fundamentalismus bezeichnet. Sie hat mit der theol. Lehre des [c darkviolet]Traditionalismus nichts gemein, wenn auch manche französischen Traditionalisten zugleich Anhänger des ”Ultramontanismus“ waren, die im Papst ”jenseits der Berge“ (”ultra montes“) u. seinen öffentlichen wie privaten Äußerungen den Inbegriff u. Gipfel des religiösen Glaubens ansahen u. blinden Gehorsam gegenüber der Autorität forderten. Die kath. T. hat mentalitätsmäßig ihre Vorläufer in der Inquisition, im Hexenwahn, in der Jagd auf Modernisten, im ”Integralismus“ (Höhepunkt Ende des 19. u. zu Beginn des 20. Jh.), der das Gespräch mit zeitgenössischem Denken ablehnte u. auch weltliche Bereiche den kirchlichen Autoritäten zu unterstellen suchte. Die heutige kath. T. läßt sich durch ein unterschiedliches Verhältnis zum II. Vaticanum (1962–1965) charakterisieren. Zu einer kleinen Sekte entwickelten sich die ”Sedisvakantisten“, die alle Papstwahlen seit dem Tod Pius’ XII. († 1958), alle darauf folgenden Bischofsernennungen u. Priesterweihen für ungültig erklären u. sich eigene Katechismen geben, in denen selektive Glaubensinhalte (ohne Anerkennung einer Hierarchie der Wahrheiten ) u. jüngere Traditionselemente als Wesentliches des ”katholischen “ Glaubens ausgegeben werden. Eine Sekte wurde auch die T. des französischen emeritierten Erzbischofs M. Lefebvre († 1968), der die Liturgiereform (SC), die Kollegialität der Bischöfe (LG) u. die Religionsfreiheit (DH) ablehnte u. trotz weitestgehenden Entgegenkommens seitens des Vatikans gegen ausdrückliche Verbote eigene Priester u. Bischöfe weihte u. sich mit den Letzteren die Exkommunikation zuzog. Ein ”Erfolg“ dieser Sekte ist dieWiedereinführung der lateinischenMesse nach vorkonziliaren Meßbüchern in vielen Bistümern. Etwas zahlreicher sind die innerhalb der Großkirche verbliebenen Opponenten, die sich durch Agitationen u. Denunziationen überproportionalen Einfluß verschaffen. Sie bekennen sich verbal zum Primat des kirchlichen Lehramts, stehen aber gleichzeitig im Gegensatz zu ihm, da sie ihm zu große Toleranz vorwerfen (z. B. die ”offene “ Haltung gegenüber nichtchristlichen Religionen, die zu wenigenMaßnahmen gegen die ”moderne“ Theologie usw.) u. sich selber die größere Unfehlbarkeit zuschreiben. Hohen Rang nehmen Marien-[c darkviolet]Erscheinungen mit ihren ”Botschaften“, blutgierige Sühnevorstellungen, Engels- u. Dämonenglaube ein. Selektiv ist auch ihr Verhältnis zu ethischen Fragen: Während sie pathologisch auf Sexualität u. Eheprobleme fixiert sind, praktizieren sie vielfach unbekümmert Rufmorde, Verleumdungen u. Beleidungen. Diese kath. T. ist, mit entsprechenden Publikationsorganen, international in ”Una-voce“-Kreisen, in Deutschland auch in ”Initiativkreisen kath. Laien u. Priester“ organisiert.
Mit T. wird die röm.-kath. Spielart des [c darkviolet]Fundamentalismus bezeichnet. Sie hat mit der theol. Lehre des [c darkviolet]Traditionalismus nichts gemein, wenn auch manche französischen Traditionalisten zugleich Anhänger des ”Ultramontanismus“ waren, die im Papst ”jenseits der Berge“ (”ultra montes“) u. seinen öffentlichen wie privaten Äußerungen den Inbegriff u. Gipfel des religiösen Glaubens ansahen u. blinden Gehorsam gegenüber der Autorität forderten. Die kath. T. hat mentalitätsmäßig ihre Vorläufer in der Inquisition, im Hexenwahn, in der Jagd auf Modernisten, im ”Integralismus“ (Höhepunkt Ende des 19. u. zu Beginn des 20. Jh.), der das Gespräch mit zeitgenössischem Denken ablehnte u. auch weltliche Bereiche den kirchlichen Autoritäten zu unterstellen suchte. Die heutige kath. T. läßt sich durch ein unterschiedliches Verhältnis zum II. Vaticanum (1962–1965) charakterisieren. Zu einer kleinen Sekte entwickelten sich die ”Sedisvakantisten“, die alle Papstwahlen seit dem Tod Pius’ XII. († 1958), alle darauf folgenden Bischofsernennungen u. Priesterweihen für ungültig erklären u. sich eigene Katechismen geben, in denen selektive Glaubensinhalte (ohne Anerkennung einer Hierarchie der Wahrheiten ) u. jüngere Traditionselemente als Wesentliches des ”katholischen “ Glaubens ausgegeben werden. Eine Sekte wurde auch die T. des französischen emeritierten Erzbischofs M. Lefebvre († 1968), der die Liturgiereform (SC), die Kollegialität der Bischöfe (LG) u. die Religionsfreiheit (DH) ablehnte u. trotz weitestgehenden Entgegenkommens seitens des Vatikans gegen ausdrückliche Verbote eigene Priester u. Bischöfe weihte u. sich mit den Letzteren die Exkommunikation zuzog. Ein ”Erfolg“ dieser Sekte ist dieWiedereinführung der lateinischenMesse nach vorkonziliaren Meßbüchern in vielen Bistümern. Etwas zahlreicher sind die innerhalb der Großkirche verbliebenen Opponenten, die sich durch Agitationen u. Denunziationen überproportionalen Einfluß verschaffen. Sie bekennen sich verbal zum Primat des kirchlichen Lehramts, stehen aber gleichzeitig im Gegensatz zu ihm, da sie ihm zu große Toleranz vorwerfen (z. B. die ”offene “ Haltung gegenüber nichtchristlichen Religionen, die zu wenigenMaßnahmen gegen die ”moderne“ Theologie usw.) u. sich selber die größere Unfehlbarkeit zuschreiben. Hohen Rang nehmen Marien-[c darkviolet]Erscheinungen mit ihren ”Botschaften“, blutgierige Sühnevorstellungen, Engels- u. Dämonenglaube ein. Selektiv ist auch ihr Verhältnis zu ethischen Fragen: Während sie pathologisch auf Sexualität u. Eheprobleme fixiert sind, praktizieren sie vielfach unbekümmert Rufmorde, Verleumdungen u. Beleidungen. Diese kath. T. ist, mit entsprechenden Publikationsorganen, international in ”Una-voce“-Kreisen, in Deutschland auch in ”Initiativkreisen kath. Laien u. Priester“ organisiert.