Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Soteriologie
   (griech. = die Lehre von der ”soteria“, Heil, Rettung), die theol. Einzelwissenschaft, die sich mit dem Heil der Menschen, mit der Erlösung befaßt. Da Gott in universalem Heilswillen, in seiner [c darkviolet]Selbstmitteilung das Heil will u. selber ist, kann alle Wirklichkeit, von der die Offenbarung spricht, unter ”soteriologischem“ Gesichtspunkt betrachtet werden. Insofern ist die S. mehr als nur ein Einzelsachgebiet der Dogmatik. Aber infolge einer historischen Entwicklung, die im 12. Jh. ansetzt u. bei Thomas von Aquin († 1274) konsequent durchgehalten wird, trennte die kath. Dogmatik bis ins 20. Jh. die S. von der Christologie ab, wobei sich die Christologie mit der Konstitution u. den Qualitäten der Person [c darkviolet]Jesus Christus befaßte, u. die in ihm vollbrachte Heilstat, die Erlösung, den Gegenstand der S. bildete. Der auslösende Faktor für diese Trennung war die Satisfaktionstheorie Anselms von Canterbury († 1109). In der ev. Theologie wurde die S. oft als ”Lehre von der Rechtfertigung u. der Versöhnung“ dargelegt u. mit dem Geschehen am Kreuz begründet. Die neueren Versuche, christologische u. soteriologische Gehalte in Einheit zusammenzudenken, gehen, oft von der Reflexion über die [c darkviolet]Selbstmitteilung Gottes an die Kreatur geprägt, von der Inkarnation aus.
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