Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Sola gratia
(lat. = allein durch die Gnade), eine Kurzformel der ev. Theologie u. Gläubigkeit: Ein Mensch kann sich das Heil bei Gott nicht verdienen; ein Sünder ist von sich aus zu einem Heilsakt völlig unfähig. So verstanden ist das S. g. eine Kurzformel auch der kath. Theologie u. Gläubigkeit, denn nach der Lehre des Konzils von Trient ist ein Mensch ohne die zuvorkommende Gnade Gottes zum Guten schlechthin unfähig. In der kath. Gnadenlehre wird ein Synergismus nicht vertreten.Wird das S. g. so verstanden, daß die Wahlfreiheit beim Tun des Guten zum Heil geleugnet wird, nachdem anerkannt ist, daß die Freiheit in ihrem Können, Wollen u. Vollbringen ihrerseits Gabe der Gnade Gottes ist, dann könnte das S. g. in kath. Sinn nicht akzeptiert werden. Schwierigkeiten können auch aus einem katholischerseits nicht annehmbaren Verständnis des Glaubens (Sola fide ) in Zusammenschau mit dem S. g. entstehen. Schließlich wären in der Konsequenz des S. g. jene Schwierigkeiten zu bedenken, die sich aus einer unterschiedlichen Auffassung des Simul iustus et peccator ergeben können.
(lat. = allein durch die Gnade), eine Kurzformel der ev. Theologie u. Gläubigkeit: Ein Mensch kann sich das Heil bei Gott nicht verdienen; ein Sünder ist von sich aus zu einem Heilsakt völlig unfähig. So verstanden ist das S. g. eine Kurzformel auch der kath. Theologie u. Gläubigkeit, denn nach der Lehre des Konzils von Trient ist ein Mensch ohne die zuvorkommende Gnade Gottes zum Guten schlechthin unfähig. In der kath. Gnadenlehre wird ein Synergismus nicht vertreten.Wird das S. g. so verstanden, daß die Wahlfreiheit beim Tun des Guten zum Heil geleugnet wird, nachdem anerkannt ist, daß die Freiheit in ihrem Können, Wollen u. Vollbringen ihrerseits Gabe der Gnade Gottes ist, dann könnte das S. g. in kath. Sinn nicht akzeptiert werden. Schwierigkeiten können auch aus einem katholischerseits nicht annehmbaren Verständnis des Glaubens (Sola fide ) in Zusammenschau mit dem S. g. entstehen. Schließlich wären in der Konsequenz des S. g. jene Schwierigkeiten zu bedenken, die sich aus einer unterschiedlichen Auffassung des Simul iustus et peccator ergeben können.