Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Skepsis
, Skeptizismus (griech. ”skeptesthai“ = prüfend umherspähen), umfassen als Begriffe verschiedene Haltungen u. Methoden des Fragens u. des Zweifels, die zu der Überzeugung führen, daß die dem Menschen zur Verfügung stehenden Anlagen (Vernunft u. Sinnlichkeit) gegenwärtig nicht oder überhaupt nie zum ”Beweisen“ der Wahrheit führen können, so daß es also auch keine Gewißheit geben kann. Weisheit besteht für die radikalen griech. Skeptiker vom 4. Jh. v.Chr. an darin, sich jeglichen Urteils zu enthalten (”epoche“) u. gegenüber allem Gelassenheit zu bewahren bzw. einzuüben (das Ideal der Unerschütterlichkeit: ”ataraxia“). Eine skeptische Tradition wirkte eher ”unterschwellig“ als sehr ausdrücklich im christlichen Abendland weiter (M. de Montaigne † 1592). Skepsis war mit im Spiel bei den Einwänden gegen die klassische Metaphysik, wie sie I. Kant († 1804) mit seinem ”methodischen Zweifel“ vorgetragen hat, allerdings mit dem Ziel, den Skeptizismus dadurch zu widerlegen, daß er ihm ein sicheres Wissen, nämlich über die Begrenztheit der menschlichen Erkenntnis, nachwies. (Ähnlich G. W. F. Hegel †1831, der den Skeptizismus als eine negative Gestalt des Wissens beschrieb, die in ihrem Wissen die Möglichkeit alles Wissens bestreite.) Als skeptisch muß die Grundhaltung des modernen Positivismus bezeichnet werden. Die Theologie hält daran fest, daß eine Bejahung eines Grundes aller Wirklichkeit nicht widersprüchlich u. widervernünftig ist, bewahrt aber skeptische Elemente im Bekenntnis zu den Grenzen ihres eigenen Erkennens u. Urteilens: Negative Theologie , Analogie .
, Skeptizismus (griech. ”skeptesthai“ = prüfend umherspähen), umfassen als Begriffe verschiedene Haltungen u. Methoden des Fragens u. des Zweifels, die zu der Überzeugung führen, daß die dem Menschen zur Verfügung stehenden Anlagen (Vernunft u. Sinnlichkeit) gegenwärtig nicht oder überhaupt nie zum ”Beweisen“ der Wahrheit führen können, so daß es also auch keine Gewißheit geben kann. Weisheit besteht für die radikalen griech. Skeptiker vom 4. Jh. v.Chr. an darin, sich jeglichen Urteils zu enthalten (”epoche“) u. gegenüber allem Gelassenheit zu bewahren bzw. einzuüben (das Ideal der Unerschütterlichkeit: ”ataraxia“). Eine skeptische Tradition wirkte eher ”unterschwellig“ als sehr ausdrücklich im christlichen Abendland weiter (M. de Montaigne † 1592). Skepsis war mit im Spiel bei den Einwänden gegen die klassische Metaphysik, wie sie I. Kant († 1804) mit seinem ”methodischen Zweifel“ vorgetragen hat, allerdings mit dem Ziel, den Skeptizismus dadurch zu widerlegen, daß er ihm ein sicheres Wissen, nämlich über die Begrenztheit der menschlichen Erkenntnis, nachwies. (Ähnlich G. W. F. Hegel †1831, der den Skeptizismus als eine negative Gestalt des Wissens beschrieb, die in ihrem Wissen die Möglichkeit alles Wissens bestreite.) Als skeptisch muß die Grundhaltung des modernen Positivismus bezeichnet werden. Die Theologie hält daran fest, daß eine Bejahung eines Grundes aller Wirklichkeit nicht widersprüchlich u. widervernünftig ist, bewahrt aber skeptische Elemente im Bekenntnis zu den Grenzen ihres eigenen Erkennens u. Urteilens: Negative Theologie , Analogie .