Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Sinn
ist ein vieldeutiger Begriff. Von ”Sinnen“ wird im Zusammenhang mit dem Wahrnehmungsvermögen des Menschen gesprochen (Sinnlichkeit) . Oft wird S. gleichsinnig mit Ziel gebraucht, wenn vom S. einer bestimmten Lebenshaltung, eines Engagements, einer Tat, einer Geste, eines Zeichens usw. die Rede ist; in diesem Fall meint S. die Bedeutung, die etwas für einenMenschen hat, individuell oder im Kontext der Kommunikation. Die Frage nach einem ”letzten“ oder ”umfassenden“ S. taucht erst in der Neuzeit auf, nachdem Religion u. Glaube ihre Bedeutung zum Verständnis der Welt, der Geschichte u. des menschlichen Daseins immer mehr verloren haben. Die modernen u. postmodernen Angebote an S. u. die Versuche zu S.-Stiftung betreffen in Wirklichkeit bestenfalls ”sinn-volle“ Teil-Ziele. Der immer plausibler gewordenen Möglichkeit, die unübersichtliche Welt u. das orientierungslose Dasein als ”sinn-los“ zu verstehen ([c darkviolet]Nihilismus, das Absurde), steht der religiöse Glaube gegenüber, der im Hinblick auf die Verheißung der Vollendung an einem von Gott gewollten u. bewirkten S. der Schöpfung u. des einzelnen Lebens (dessen S. die Einübung des Weges zu Gott ist) festhält. Freilich ist diese Antwort des Glaubens auf die S.-Frage der Bedrohung durch die Theodizee-Problematik ausgesetzt. Darin sind Glaubende mit S.-Suchenden solidarisch. Viele konkrete Gestalten der Katastrophen in der Schöpfung, der Krankheiten, des Mißbrauchs der Freiheit u. des Todes können nicht anders als ”sinnlos“ (wenn auch nicht ”ziel-los“) genannt werden.
ist ein vieldeutiger Begriff. Von ”Sinnen“ wird im Zusammenhang mit dem Wahrnehmungsvermögen des Menschen gesprochen (Sinnlichkeit) . Oft wird S. gleichsinnig mit Ziel gebraucht, wenn vom S. einer bestimmten Lebenshaltung, eines Engagements, einer Tat, einer Geste, eines Zeichens usw. die Rede ist; in diesem Fall meint S. die Bedeutung, die etwas für einenMenschen hat, individuell oder im Kontext der Kommunikation. Die Frage nach einem ”letzten“ oder ”umfassenden“ S. taucht erst in der Neuzeit auf, nachdem Religion u. Glaube ihre Bedeutung zum Verständnis der Welt, der Geschichte u. des menschlichen Daseins immer mehr verloren haben. Die modernen u. postmodernen Angebote an S. u. die Versuche zu S.-Stiftung betreffen in Wirklichkeit bestenfalls ”sinn-volle“ Teil-Ziele. Der immer plausibler gewordenen Möglichkeit, die unübersichtliche Welt u. das orientierungslose Dasein als ”sinn-los“ zu verstehen ([c darkviolet]Nihilismus, das Absurde), steht der religiöse Glaube gegenüber, der im Hinblick auf die Verheißung der Vollendung an einem von Gott gewollten u. bewirkten S. der Schöpfung u. des einzelnen Lebens (dessen S. die Einübung des Weges zu Gott ist) festhält. Freilich ist diese Antwort des Glaubens auf die S.-Frage der Bedrohung durch die Theodizee-Problematik ausgesetzt. Darin sind Glaubende mit S.-Suchenden solidarisch. Viele konkrete Gestalten der Katastrophen in der Schöpfung, der Krankheiten, des Mißbrauchs der Freiheit u. des Todes können nicht anders als ”sinnlos“ (wenn auch nicht ”ziel-los“) genannt werden.