Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Salbung
   Eine S. mit Öl ist in der Kulturgeschichte ein uraltes Ritual, schriftlich seit dem 3. Jahrtausend v.Chr. bezeugt; die Absichten waren Reinigung, Kräftigung, Heilung, Besiegelung eines Rechtsaktes oder einer Amtsübertragung, häufig mit religiösen Vorstellungen vermischt. Im AT haben solche Salbungen die übliche kosmetische u. medizinische Bedeutung, ferner dienen sie zur Bekundung von Freude. Die S. von Königen gilt als Symbol der Erwählung u. Mitteilung des Geistes durch Gott, ferner ist die S. von Hohenpriestern, Kultstätten u. -geräten bezeugt. Einen Sonderfall bildet die Erwartung eines Gesalbten der Endzeit (Messias). Auch das NT berichtet von Salbungen im Zusammenhang mit Wohlbehagen u. Gastfreundschaft. Theologiegeschichtlich bedeutsam war die S. mit Öl durch die Zwölf mit dem Ziel der Heilung (Mk 6, 13) u. die Anweisung Jak 5, 14, daß die Ältesten unter Gebet Kranke salben sollen (Krankensalbung) . Jesus galt als der Gesalbte (Lk 4, 18; Apg 4, 27; 10, 38). Die symbolische Bedeutung der S. ist ebenfalls im NT bezeugt (Geistmitteilung, Kräftigung, Schutz). In der kath. Liturgie sind mannigfache Salbungen im Gebrauch: bei den Sakramenten der Initiation Taufe u. Firmung, bei Priester- u. Bischofsweihe sowie bei der Weihe von Kirchen (S. der Wände) u. der Altäre.
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