Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Repräsentation
(lat. = Vergegenwärtigung). Der dem Begriff R. zugrunde liegende Gedanke besagt, daß etwas scheinbar oder wirklich Abwesendes Gegenwart gewinnen kann. In Theologie u. Spiritualität kommt dieser Gedanke mehrfach zur Geltung. Im Hinblick auf die Gegenwart Gottes bedeutet er nicht, daß der abwesende Gott zum Gegenwärtigwerden, zum Kommen veranlaßt oder durch einen anderen vertreten werden könnte. Vielmehr besagt er, daß sich Glaubende u. Betende bewußtseinsmäßig der immer gegebenen Nähe Gottes vergewissern u. sich dadurch Gott ”vergegenwärtigen “. Mit der Gegenwart Gottes ist die Gegenwart alles dessen u. aller derer gegeben, was nach aktueller menschlicher Erfahrung in den Bereich des Vergangenen gehört, bei Gott aber zur Endgültigkeit vollendet ist. Daher kann in der Vergegenwärtigung Gottes Vergangenes wieder Gegenwart werden: mittels des erinnernden Gedenkens (Anamnese). Das betrifft Schöpfung, Offenbarung, Ereignisse der Heilsgeschichte, für den Glauben bedeutsame Personen. Ein Raum ”verdichteter Vergegenwärtigung “ ist im jüdisch-christlichen Glauben in der Liturgie gegeben. Im Zusammenhang mit der Eucharistie spricht die kirchenamtliche Lehre von ”Realpräsenz“ u. von R. des Geschehens am Kreuz. Durch das zugleich transzendente u. immanente Verhältnis Gottes zur Schöpfung (Befähigung zur Selbsttranszendenz), durch seine Selbstmitteilung im Wort u. im Heiligen Geist in der Gnade ist ebenfalls reale Gegenwart gegeben, die auf unterschiedliche Weise ”vergegenwärtigt“ werden kann. So können z. B. die Schöpfung oder das Wortgeschehen nicht nur äußerliche Verweise (Hinweiszeichen, konventionelle Symbole) auf Gottes Gegenwart, sondern wirkliche Ereignisse der Vergegenwärtigung sein. Nach dem Zeugnis der biblischen Offenbarung sollen die Menschen Gott selber bei der Sorge um die Schöpfung vergegenwärtigen: Gottebenbildlichkeit. In der kath. Amtstheologie ist die Gefahr gegeben, den Amtsträger, der allenfalls Repräsentant der Kirche sein kann, ideologisch als reale R. Jesu anzusehen. – Stellvertretung .
(lat. = Vergegenwärtigung). Der dem Begriff R. zugrunde liegende Gedanke besagt, daß etwas scheinbar oder wirklich Abwesendes Gegenwart gewinnen kann. In Theologie u. Spiritualität kommt dieser Gedanke mehrfach zur Geltung. Im Hinblick auf die Gegenwart Gottes bedeutet er nicht, daß der abwesende Gott zum Gegenwärtigwerden, zum Kommen veranlaßt oder durch einen anderen vertreten werden könnte. Vielmehr besagt er, daß sich Glaubende u. Betende bewußtseinsmäßig der immer gegebenen Nähe Gottes vergewissern u. sich dadurch Gott ”vergegenwärtigen “. Mit der Gegenwart Gottes ist die Gegenwart alles dessen u. aller derer gegeben, was nach aktueller menschlicher Erfahrung in den Bereich des Vergangenen gehört, bei Gott aber zur Endgültigkeit vollendet ist. Daher kann in der Vergegenwärtigung Gottes Vergangenes wieder Gegenwart werden: mittels des erinnernden Gedenkens (Anamnese). Das betrifft Schöpfung, Offenbarung, Ereignisse der Heilsgeschichte, für den Glauben bedeutsame Personen. Ein Raum ”verdichteter Vergegenwärtigung “ ist im jüdisch-christlichen Glauben in der Liturgie gegeben. Im Zusammenhang mit der Eucharistie spricht die kirchenamtliche Lehre von ”Realpräsenz“ u. von R. des Geschehens am Kreuz. Durch das zugleich transzendente u. immanente Verhältnis Gottes zur Schöpfung (Befähigung zur Selbsttranszendenz), durch seine Selbstmitteilung im Wort u. im Heiligen Geist in der Gnade ist ebenfalls reale Gegenwart gegeben, die auf unterschiedliche Weise ”vergegenwärtigt“ werden kann. So können z. B. die Schöpfung oder das Wortgeschehen nicht nur äußerliche Verweise (Hinweiszeichen, konventionelle Symbole) auf Gottes Gegenwart, sondern wirkliche Ereignisse der Vergegenwärtigung sein. Nach dem Zeugnis der biblischen Offenbarung sollen die Menschen Gott selber bei der Sorge um die Schöpfung vergegenwärtigen: Gottebenbildlichkeit. In der kath. Amtstheologie ist die Gefahr gegeben, den Amtsträger, der allenfalls Repräsentant der Kirche sein kann, ideologisch als reale R. Jesu anzusehen. – Stellvertretung .