Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Religionswissenschaft
   erforscht interdisziplinär religiöse Phänomene (Tatbestände) hinsichtlich der Sprachen u. Literaturen, der Geschichte, verbunden mit Kultur- u. Sozialgeschichte, im religionsvergleichenden Hinblick, unter Einbeziehung hermeneutischer Fragestellungen. Als wissenschaftliche Disziplin gilt die R., nach Anfängen im 18. Jh., seit Ende des 19. Jh., wobei sie sich sogleich differenzierte in Religionssoziologie, -phänomenologie, -anthropologie u. -psychologie. In der 2. Hälfte des 20. Jh. besteht in der R. außerhalb der Theologie wie in der R. als Teildisziplin der Theologie ein wachsendes Interesse an heutigen Religionen (darin ist ein wesentlicher Unterschied zur historischen Orientierung der [c darkviolet]Religionsgeschichte gegeben). Neben der Bemühung um authentische, gründliche Kenntnisse der einzelnen Religionen geht es in der R. auch um deren heutiges Verhältnis zum Christentum. Dabei geht die R. grundsätzlich nicht von eigenen religiösen Vorentscheidungen aus.
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