Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Relation
(lat. = Beziehung, Verhältnis), in der Philosophie eine Seinsweise eines Seienden im Hinblick auf seine Beziehung zu einem anderen oder zu anderem. Eine solche Seinsweise in Beziehung kann rein gedachter Art sein oder aber als reale Beziehung einem Seienden selber zukommen. Eine solche reale R. besagt, daß etwas, der Beziehungsträger, auf etwas, das Beziehungsziel, hin ist, u. zwar aufgrund einer bestimmten Eigentümlichkeit, wegen des Beziehungsgrundes. Beispiele einer ”relationalen“ Seinsweise: die Beziehung des Ursprungs, die Beziehung der Ähnlichkeit. Ist eine Beziehung mit einer bestimmten absolutenWirklichkeit notwendig mitgegeben u. mit ihr in adäquater Weise identisch, dann heißt die R. ”transzendental “. Davon unterschieden ist die ”kategoriale“ oder beiläufige R. Zwei Seiende können in einer gegenseitigen Beziehung existieren, die in einem selben Beziehungsgrund begründet ist. Dann ist jedes von ihnen Beziehungsträger u. Beziehungsziel. Die neuere Philosophie ist von einem Struktur- u. Funktionsdenken geprägt, in dem alles Seiende als relational verstanden wird. Diese Sicht verdrängt zunehmend die alte Auffassung einer in sich ruhenden u. bleibenden Substantialität (Substanz; Personalismus) . In der Dogmatik ist R. ein wichtiger Begriff der Trinitäts-Theologie . Das eine göttlicheWesen wird als ein absolutes Sein (absolut), nicht als relatives, verstanden. Die genauere Seinsart der drei ”Personen“ in Gottes Trinität wird in der kirchlichen Lehre als R. bestimmt, u. zwar werden bei den drei ”Personen“ vier Relationen unterschieden: 1) Vaterschaft od. Ursprungsein, 2) Sohnschaft od. Gezeugtsein, 3) aktive ”Hauchung“ des Geistes u. 4) Gehauchtsein des Geistes. Diese vier Beziehungen oder relationalen Seinsarten begründen dort, wo sie gegensätzlich zu einander sind, die Hypostasen (mißverständlich: die ”Personen“) in Gott in ihrem Unterschied. Die Trinitätstheologie erklärt: Der Grundsatz, daß zwei Seiende miteinander identisch sein müssen, wenn sie mit einem dritten Seienden identisch sind, gelte im Hinblick auf die drei ”Personen“ nicht; sie sind zwar mit dem Wesen Gottes, also im absoluten Sein, identisch, aber nicht im relativen Sein untereinander.
(lat. = Beziehung, Verhältnis), in der Philosophie eine Seinsweise eines Seienden im Hinblick auf seine Beziehung zu einem anderen oder zu anderem. Eine solche Seinsweise in Beziehung kann rein gedachter Art sein oder aber als reale Beziehung einem Seienden selber zukommen. Eine solche reale R. besagt, daß etwas, der Beziehungsträger, auf etwas, das Beziehungsziel, hin ist, u. zwar aufgrund einer bestimmten Eigentümlichkeit, wegen des Beziehungsgrundes. Beispiele einer ”relationalen“ Seinsweise: die Beziehung des Ursprungs, die Beziehung der Ähnlichkeit. Ist eine Beziehung mit einer bestimmten absolutenWirklichkeit notwendig mitgegeben u. mit ihr in adäquater Weise identisch, dann heißt die R. ”transzendental “. Davon unterschieden ist die ”kategoriale“ oder beiläufige R. Zwei Seiende können in einer gegenseitigen Beziehung existieren, die in einem selben Beziehungsgrund begründet ist. Dann ist jedes von ihnen Beziehungsträger u. Beziehungsziel. Die neuere Philosophie ist von einem Struktur- u. Funktionsdenken geprägt, in dem alles Seiende als relational verstanden wird. Diese Sicht verdrängt zunehmend die alte Auffassung einer in sich ruhenden u. bleibenden Substantialität (Substanz; Personalismus) . In der Dogmatik ist R. ein wichtiger Begriff der Trinitäts-Theologie . Das eine göttlicheWesen wird als ein absolutes Sein (absolut), nicht als relatives, verstanden. Die genauere Seinsart der drei ”Personen“ in Gottes Trinität wird in der kirchlichen Lehre als R. bestimmt, u. zwar werden bei den drei ”Personen“ vier Relationen unterschieden: 1) Vaterschaft od. Ursprungsein, 2) Sohnschaft od. Gezeugtsein, 3) aktive ”Hauchung“ des Geistes u. 4) Gehauchtsein des Geistes. Diese vier Beziehungen oder relationalen Seinsarten begründen dort, wo sie gegensätzlich zu einander sind, die Hypostasen (mißverständlich: die ”Personen“) in Gott in ihrem Unterschied. Die Trinitätstheologie erklärt: Der Grundsatz, daß zwei Seiende miteinander identisch sein müssen, wenn sie mit einem dritten Seienden identisch sind, gelte im Hinblick auf die drei ”Personen“ nicht; sie sind zwar mit dem Wesen Gottes, also im absoluten Sein, identisch, aber nicht im relativen Sein untereinander.