Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Prädetermination
   (lat. = Vorausbestimmung) bezeichnet in der thomistischen Gnadenlehre (Bañezianismus) den freien Entschluß Gottes, bei jedem Akt des Menschen in Gestalt einer ”physischen Vorausbewegung“ (”praemotio physica“) mitzuwirken. Dabei wisse Gott im Voraus zu dieser Vorausbewegung, was derMensch in Freiheit tun werde, Gutes oder Böses. Gott ist in dieser Theorie nicht verantwortlich für böse Entscheidungen, da er nur das Da-Sein des Aktes, nicht dessen So-Sein (Qualität) garantiert. Die Freiheit des Menschen wird nicht aufgehoben, da die göttliche Vorausbewegung mit dem Da-Sein des Aktes auch dessen Frei-Sein ermöglicht. Die ”physische Vorausbewegung“ zum übernatürlichen [c darkviolet]Heilsakt mache das Wesen der wirksamen Gnade im Unterschied zur bloß hinreichenden Gnade aus.
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