Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Philosophie und Theologie
Mit ihrer klassischen Tradition versteht die kath. (systematische) Theologie die Philosophie (griech. = Liebe zurWeisheit) u. sich selber, die Theologie, als Grundwissenschaften, das heißt als Bemühungen um wissenschaftlich-systematische, reflexe Erhellung des Daseins überhaupt u. im Ganzen (vgl. Rahner-Vorgrimler 1961, 287 ff.), so daß ein Mensch nicht vor die Entscheidung gestellt ist, entweder auf Theologie oder auf Philosophie verzichten zu müssen. 1. Grundsätzliches Verhältnis. Nach der kath. Theologie beruht das Ankommen von Offenbarung u. Glauben im Menschen nicht auf dem absoluten Scheitern des denkenden Menschen als eines Sünders. Die Betrachtung der Theologiegeschichte zeigt, daß von Anfang an die Geschichte der Offenbarung Gottes u. ihres Verständnisses mit der Geschichte des Denkens verbunden war; die Theologie hat immer philosophisch gedacht, u. das (gegen bloße Gefühlsreligion gesagt) mit Recht: Offenbarung u. Gnade Gottes haben von vornherein den ganzen Menschen, also auch den denkenden, zum Adressaten. Zum Glauben gehört die Überzeugung, daß Geist, Natur u. Geschichte die Schöpfung, die Offenbarung u. das Eigentum Gottes sind, der als die eine Wahrheit die Quelle aller Wirklichkeit u. Wahrheit ist. Was ”außerhalb“ eines bestimmten begrenzten Bereichs der Weltwirklichkeit, nämlich außerhalb der geschichtlichen Offenbarung, der Kirche u. der Theologie liegt, das gehört für den glaubendenMenschen immer noch zum Bereich seines Gottes. Würde er seine Theologie zum Schaden der Philosophie verabsolutieren, so würde er seine Theologie mit deren Gott verwechseln. Der Glaubende weiß, daß die Welt von einem [c darkviolet]Pluralismus gekennzeichnet ist, der von niemand, auch nicht von Kirche u. Theologie, außer von Gott allein zur Einheit gebracht werden kann. Und umgekehrt: Wenn Philosophie die denkerische ”Bewältigung“ des ganzen tatsächlichen menschlichen Daseins sein soll, dann kann sie am Phänomen der [c darkviolet]Religion nicht vorbeiblicken, weil diese überall, zu allen Zeiten u. Orten zu den Grundstrukturen des menschlichen Daseins gehört. – a) Das Verhältnis der Philosophie zur Theologie. Wenn u. soweit die Philosophie systematische, transzendentale Reflexion sein will, dann will u. kann sie von sich aus nicht den Anspruch erheben, die konkrete, heilschaffende u. adäquate Daseinsdeutung zu sein u. so die konkrete, geschichtliche Religion samt deren Theologie zu ersetzen. Wenn die Philosophie mehr als eine solche transzendentale Reflexion (”Vermittlung“) sein wollte, wenn sie mit anderen Worten selber die konkrete Mäeutik (griech. = Hebammenkunst) in das konkrete, reflex gar nicht adäquat aufholbare u. doch als solches unausweichliche u. verpflichtende Dasein u. somit in die konkrete Religion sein wollte, dann wäre sie eben die plurale Einheit von Theologie u. Philosophie, von apriorischem Selbstverständnis u. Offenbarung, unter dem Namen ”Philosophie“, oder sie wäre säkularisierte Theologie. Versteht sich aber die Philosophie ihrer ganzen Tradition entsprechend als transzendentale Reflexion, dann wäre zu sagen: Eine solche holt die Konkretheit des Daseins material nie adäquat ein, obwohl dieses Konkrete selber als existenzbegründend u. nicht als gleichgültiger Rest erfahren wird. Geschichtlichkeit ist weniger als wirkliche Geschichte, konkrete Liebe ist mehr (nicht weniger!) als analysierte formale Subjektivität (als Liebenkönnen u. -sollen), erfahrene Angst ist mehr (nicht weniger!) als der Begriff der menschlichen Grundbefindlichkeit Angst. Gehört aber dieses Selbstverständnis als Selbstbescheidung der Philosophie zu ihren grundlegenden Aussagen, gerade insofern sie ”erste“ (Grund-)Wissenschaft ist, die keine ihr vorgeordnete Wissenschaft mehr als ihren Grund unter sich hat (wohl aber die größere, vollzogene Wirklichkeit), dann verweist die Philosophie als Lehre von der Transzendenz des Geistes auf Gott als das absolute Geheimnis ”in Person“. Dann konstituiert sie den Menschen als möglicherweise möglichen ”Hörer des Wortes“ dieses lebendigen Gottes in ihrer [c darkviolet]Anthropologie u. Religionsphilosophie, vielleicht schon unter dem Einfluß des übernatürlichen Existentials. Dann verweist sie als bloße Reflexion u. unvollendbare Vermittlung den als geschichtlich sich vermittelten Menschen für seinen Daseinsvollzug in die Geschichte selbst. Die Philosophie ist also von sich aus nicht Grundwissenschaft derart, daß sie den Anspruch machen würde, allein das konkrete Dasein des Menschen zu erhellen u. zu verwalten. Sie ist, wenn sie sich recht versteht u. ihre Freiheit (durch die geheime Gnade Gottes befreit) von ihr recht verstanden wird, jene erste reflexe Daseinserhellung, die demMenschen denMut macht, das Konkrete u. die Geschichte ernst zu nehmen. Dann aber gibt sie ihn in die Möglichkeit frei, in der konkreten Geschichte den lebendigen Gott zu finden, der sich selber dem Menschen durch die Menschwerdung vermittelt hat. – b) Das Verhältnis der Theologie zur Philosophie. Die konkrete Offenbarung u. ihre ”Hüterinnen“ Kirche u. Lehramt machen zwar notwendigerweise den Anspruch, in gewissem Sinn das Ganze der Wirklichkeit zu deuten. Ein glaubender Mensch kann von der Einheit seines Daseins aus für sich als Philosoph u. für seine Philosophie die Lehre der Kirche nicht als schlechthin gleichgültig u. inkompetent erachten. Letztere ist für seine Philosophie als solche zwar keine materiale Sachquelle, aber wenigstens ”negative Norm“. Bei der bleibenden, von der Theologie selber geforderten Pluralität von Philosophie u. Theologie bedeutet dies aber durchaus nicht, daß dem philosophischen oder theologischen Menschen eine positive Synthese immer greifbar sein müsse. Die letzte Einheit seines philosophischen u. theologischen Geschicks muß u. darf er dem einen Gott der Philosophie u. Theologie anvertrauen, der immer größer ist als Philosophie und Theologie. – Theologie ist (in ihrem Unterschied zu Offenbarung u. Verkündigung) die Reflexion auf Offenbarung u. kirchliche Verkündigung, in der der Mensch, nach beiden Seiten fragend u. kritisch, die Offenbarung mit dem Ganzen seines (auch teilweise philosophisch reflektierten) Daseinsverständnisses konfrontiert. In seiner konkreten Situation geschieht das, um die Offenbarung sich selber wirklich anzueignen, sie auf sich selber hin auszulegen, sie kritisch von Mißverständnissen zu reinigen u. umgekehrt seine eigenen mitgebrachten Verstehenshorizonte von der Offenbarung selbst in Frage stellen zu lassen. Damit aber ”philosophiert“ der Mensch in der Theologie notwendig. Sein ”philosophisches“ (reflektiertes oder nicht reflektiertes) Vorverständnis von sich selber ist mindestens eine der Kräfte, die die Theologie von der Offenbarung als solcher unterscheiden u. die Theologie in Gang bringen. Diese philosophische Ingangsetzung der Theologie ist möglich, weil die Offenbarung als Anruf u. Anspruch der ganzen Existenz des Menschen immer schon offen ist für dieses Selbstverständnis desMenschen, u. weil in ihr selber schon ein philosophisches oder vorphilosophisches oder ein ursprünglich philosophisches, aber wieder in die scheinbar banale Alltäglichkeit abgesunkenes Selbstverständnis mitgegeben ist. Wo man innerhalb der Theologie meint – u. diese Meinung ist zu Beginn des 21. Jh. weit verbreitet –, nicht ”philosophieren“ zu müssen, da verfällt man nur einer unreflektiert herrschenden modischen Mentalität, einer unernsten Beliebigkeit, oder man gerät in ein bloß erbauliches Gerede, das ernsthaften Fragen nicht standhält. Daß Philosophie in der Theologie notwendig ist, bedeutet nicht, daß die nachdenkliche Theologie ein geschlossenes philosophisches System als unabänderlich gültig ansehen u. zur bloßen ”Anwendung“ übernehmen müßte. Philosophie darf ”eklektisch “ (auswählend) den unsystematischen Pluralismus der menschlichen Erfahrung u. Geistesgeschichte widerspiegeln u. muß bereit sein, sich durch den Dialog mit der Theologie verändern u. vertiefen zu lassen.
2. Die Frage einer ”christlichen Philosophie“. Christliche Philosophie kann es (wenn überhaupt) nur geben, wenn sie in Prinzip u. Methode Philosophie u. sonst nichts sein will, weil sie sonst aufhören würde, Philosophie als Grundwissenschaft zu sein. Die Philosophie kann, mit dem alten Wort, nur dann ”Dienerin“ der Theologie (das heißt bloßes Moment an einem höheren Ganzen, auf das hin sie sich von sich aus öffnet) sein, wenn sie frei ist. Auch die Theologie muß den offenen, vom Menschen selbst u. von der kirchlichen Autorität nicht von vornherein schon manipulierten Dialog mit der Philosophie wagen u. muß sich etwas sagen lassen, was sie nicht schon im voraus weiß. ”Christlich“ kann ein Philosoph zunächst sein, insofern er seinen christlichen Glauben als ”negative Norm“ gelten läßt. Das ist nicht ”unphilosophisch“. ”Christlich“ kann eine Philosophie genannt werden, insofern geschichtlich die Philosophie Antriebe u. Themen aus dem Christentum erhalten hat, ohne die sie faktisch nicht so wäre, wie sie ist.
3. Philosophie u. Theologie in einer veränderten Welt. Das faktische Verhältnis von Philosophie u. Theologie hat sich durch den größeren Pluralismus der Philosophien von heute gewandelt; eine seriöse Beschäftigung u. erst recht ein Dialog mit allen Philosophien ist unmöglich. Das Verhältnis hat sich auch dadurch gewandelt, daß die Philosophie schon lange nicht mehr die einzige, ja faktisch nicht einmal mehr die primäre Vermittlung der ”Welt“ für die Theologie ist, die in der Begegnung mit dieserWelt eine Aufgabe ersten Ranges hat. Heute sind die modernen Wissenschaften (der Geschichte, der Natur, der Gesellschaft) vor der Philosophie die Orte der wissenschaftlichen Begegnung der Theologie mit der Welt geworden. Und sie verstehen sich nicht als Ausgliederungen aus der einen Philosophie; sie wissen wohl zum überwiegenden Teil von ihrer geschichtlichen Herkunft aus ihr, lassen sich aber ihr Selbstverständnis, ihre Methode u. ihr ”Wesen“ nicht von der Philosophie vorgeben. Eher betrachten sie die Philosophie als überflüssig für die Vermittlung eines Daseinsverständnisses oder sie halten sie für eine nachträgliche Formalisierung derMethoden der vielen autonomen Wissenschaften. So sind die Wissenschaften für die Theologie ihre Gesprächspartner in einem Dialog, der für beide Seiten Wirkungen hat. Dabei kommen für die Theologie die grundlegenden Mentalitäten des modernen Wissenschaftsbetriebs u. der nicht adäquat synthetisierbare Pluralismus der Wissenschaften ebenso in Betracht wie Einzelmethoden u. -ergebnisse dieser Wissenschaften. Umgekehrt könnte die Theologie den Wissenschaftlern helfen, diese Situation, die in Gefahr ist, bis zur geistigen Schizophrenie zu gehen, menschlich auszuhalten.
4. Die Notwendigkeit einer ”philosophischen Propädeutik“ in der Theologie. Trotz des heutigen, faktisch nicht mehr überwindbaren Pluralismus von Philosophien, der auch einen analogen Pluralismus von Theologie bedingt, muß folgendes bedacht werden. Die eine Kirche desselben Bekenntnisses u. eines Lehramts für alle ihre Mitglieder kann auf eine einigermaßen selbige Theologie nicht verzichten, deren sie zur Bewahrung u. Auslegung des einen Bekenntnisses bedarf, bis hin zu einer gewissen Sprachregelung im Dienst der Vergewisserung über das Gemeinte, von dem die Rede ist. Eine solche einigermaßen einheitliche ”Schultheologie“ (mit schulmäßig geklärten Begriffen), die das Amt in der Kirche bei allem Ausgesetztsein im Fluß der geschichtlichen Entwicklung benötigt, bedarf aber in den Methoden u. in ihren Grundbegriffen, die sie als gängig u. verständlich voraussetzen muß, einer gewissen kirchlichen Schulphilosophie. Dort, wo die Schultheologie nicht mehr wie früher (u. wie noch in manchen klassischen Akademien) ein mehrjähriges Philosophiestudium voraussetzen kann, existiert schon seit längerer Zeit eine ”philosophische Propädeutik“ (griech. = Einführung in die Vorkenntnisse), in der Kenntnisse derMethoden, Grundbegriffe u. Epochen der früheren Schulphilosophie vermittelt werden. Man kann natürlich fragen, ob eine solche ”Philosophie “ noch im strengen Sinn Philosophie ist oder ob sie im Grunde nur die Kenntnis jener Sprache u. jener Verständnishorizonte vermittle, die zwar von den Philosophien herkommen, aber nicht auf ein System hin reflektiert werden. Aber eine solche schulmäßige philosophische Einführung ist für die Theologie mehr denn je nötig, in einer Zeit, in der manche ihrer Fächer mehr Sprache, Methoden u. Mentalität einer nichttheologischen Wissenschaft pflegen als die der Theologie (ein Beispiel: manche Disziplinen der Praktischen Theologie sind mehr Soziologie als Theologie), u. in der viele an Theologie Interessierte gar nicht mehr wissen, wovon die Rede ist.
2. Die Frage einer ”christlichen Philosophie“. Christliche Philosophie kann es (wenn überhaupt) nur geben, wenn sie in Prinzip u. Methode Philosophie u. sonst nichts sein will, weil sie sonst aufhören würde, Philosophie als Grundwissenschaft zu sein. Die Philosophie kann, mit dem alten Wort, nur dann ”Dienerin“ der Theologie (das heißt bloßes Moment an einem höheren Ganzen, auf das hin sie sich von sich aus öffnet) sein, wenn sie frei ist. Auch die Theologie muß den offenen, vom Menschen selbst u. von der kirchlichen Autorität nicht von vornherein schon manipulierten Dialog mit der Philosophie wagen u. muß sich etwas sagen lassen, was sie nicht schon im voraus weiß. ”Christlich“ kann ein Philosoph zunächst sein, insofern er seinen christlichen Glauben als ”negative Norm“ gelten läßt. Das ist nicht ”unphilosophisch“. ”Christlich“ kann eine Philosophie genannt werden, insofern geschichtlich die Philosophie Antriebe u. Themen aus dem Christentum erhalten hat, ohne die sie faktisch nicht so wäre, wie sie ist.
3. Philosophie u. Theologie in einer veränderten Welt. Das faktische Verhältnis von Philosophie u. Theologie hat sich durch den größeren Pluralismus der Philosophien von heute gewandelt; eine seriöse Beschäftigung u. erst recht ein Dialog mit allen Philosophien ist unmöglich. Das Verhältnis hat sich auch dadurch gewandelt, daß die Philosophie schon lange nicht mehr die einzige, ja faktisch nicht einmal mehr die primäre Vermittlung der ”Welt“ für die Theologie ist, die in der Begegnung mit dieserWelt eine Aufgabe ersten Ranges hat. Heute sind die modernen Wissenschaften (der Geschichte, der Natur, der Gesellschaft) vor der Philosophie die Orte der wissenschaftlichen Begegnung der Theologie mit der Welt geworden. Und sie verstehen sich nicht als Ausgliederungen aus der einen Philosophie; sie wissen wohl zum überwiegenden Teil von ihrer geschichtlichen Herkunft aus ihr, lassen sich aber ihr Selbstverständnis, ihre Methode u. ihr ”Wesen“ nicht von der Philosophie vorgeben. Eher betrachten sie die Philosophie als überflüssig für die Vermittlung eines Daseinsverständnisses oder sie halten sie für eine nachträgliche Formalisierung derMethoden der vielen autonomen Wissenschaften. So sind die Wissenschaften für die Theologie ihre Gesprächspartner in einem Dialog, der für beide Seiten Wirkungen hat. Dabei kommen für die Theologie die grundlegenden Mentalitäten des modernen Wissenschaftsbetriebs u. der nicht adäquat synthetisierbare Pluralismus der Wissenschaften ebenso in Betracht wie Einzelmethoden u. -ergebnisse dieser Wissenschaften. Umgekehrt könnte die Theologie den Wissenschaftlern helfen, diese Situation, die in Gefahr ist, bis zur geistigen Schizophrenie zu gehen, menschlich auszuhalten.
4. Die Notwendigkeit einer ”philosophischen Propädeutik“ in der Theologie. Trotz des heutigen, faktisch nicht mehr überwindbaren Pluralismus von Philosophien, der auch einen analogen Pluralismus von Theologie bedingt, muß folgendes bedacht werden. Die eine Kirche desselben Bekenntnisses u. eines Lehramts für alle ihre Mitglieder kann auf eine einigermaßen selbige Theologie nicht verzichten, deren sie zur Bewahrung u. Auslegung des einen Bekenntnisses bedarf, bis hin zu einer gewissen Sprachregelung im Dienst der Vergewisserung über das Gemeinte, von dem die Rede ist. Eine solche einigermaßen einheitliche ”Schultheologie“ (mit schulmäßig geklärten Begriffen), die das Amt in der Kirche bei allem Ausgesetztsein im Fluß der geschichtlichen Entwicklung benötigt, bedarf aber in den Methoden u. in ihren Grundbegriffen, die sie als gängig u. verständlich voraussetzen muß, einer gewissen kirchlichen Schulphilosophie. Dort, wo die Schultheologie nicht mehr wie früher (u. wie noch in manchen klassischen Akademien) ein mehrjähriges Philosophiestudium voraussetzen kann, existiert schon seit längerer Zeit eine ”philosophische Propädeutik“ (griech. = Einführung in die Vorkenntnisse), in der Kenntnisse derMethoden, Grundbegriffe u. Epochen der früheren Schulphilosophie vermittelt werden. Man kann natürlich fragen, ob eine solche ”Philosophie “ noch im strengen Sinn Philosophie ist oder ob sie im Grunde nur die Kenntnis jener Sprache u. jener Verständnishorizonte vermittle, die zwar von den Philosophien herkommen, aber nicht auf ein System hin reflektiert werden. Aber eine solche schulmäßige philosophische Einführung ist für die Theologie mehr denn je nötig, in einer Zeit, in der manche ihrer Fächer mehr Sprache, Methoden u. Mentalität einer nichttheologischen Wissenschaft pflegen als die der Theologie (ein Beispiel: manche Disziplinen der Praktischen Theologie sind mehr Soziologie als Theologie), u. in der viele an Theologie Interessierte gar nicht mehr wissen, wovon die Rede ist.