Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Patrologie
   , Patristik   Patrologie (griech. = die Lehre von den Vätern) bezeichnet seit dem 17. Jh. die wissenschaftliche (historische, literarische) Erforschung der Kirchenväter. Ebenso alt ist der Begriff Patristik, mit dem eher die Theologie der Kirchenväter sowie die Dogmengeschichte der Kirchenväterzeit bezeichnet wurde, der aber außer Gebrauch kommt. Das heutige theol. Fach Patrologie greift weit über die Grenzen der betreffenden kirchlichen Literatur hinaus; es untersucht vor allem die verschiedenen Ausprägungen der antiken Philosophie u. ihre Bedeutung für die Sprachgestalt der christlichen Glaubensvermittlung (vgl. z. B. [c darkviolet]Platonismus, Mittlerer Platonismus , Neuplatonismus, [c darkviolet]Aristotelismus, Stoische Philosophie ). Einbezogen werden die kirchengeschichtlichen u. politischen Konstellationen der Kirchenväterzeit. In Forschung u. Lehre ist die Patrologie heute konsequent ökumenisch orientiert.Wenn sie auch für die Dogmatik Traditionsmaterial von größter Bedeutung erarbeitet u. wesentliche exegesegeschichtliche Befunde erhebt, zählt die Patrologie in der heutigen Wissenschaftsorganisation doch zur Historischen Theologie.
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