Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Ökologie
(griech. = die Lehre vom Haus oder Haushalt), als Begriff aus der Biologie des 19. Jh. hervorgegangen, im 20. Jh. zunächst die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Zusammenwirken verschiedener Subjekte (”Lebensträger“) innerhalb einer ”Lebenseinheit“ (Umwelt), in der 2. Hälfte des 20. Jh. als ”Humanökologie“ mit den Eingriffen der Menschen in den Gesamthaushalt (”Biosphäre“) der Erde befaßt. Die Ö. sucht die Folgen der Einwirkungen der Bevölkerungsentwicklung, des Verbrauchs der natürlichen Ressourcen, der Industrialisierung (Technik) u. ”Globalisierung“, der Umweltzerstörung u. der Nahrungsmittelproduktion zu analysieren u. zu prognostizieren. In breiten Bevölkerungsschichten entstehen Initiativen für Naturschutz, für alternative Energien u. Lebensweisen, gegen Kernenergie, ABC-Waffen u. Waffenhandel, Ausweitung der Technisierung. Außer regionalen Einzelerfolgen gelang bisher kein umfassendes korrigierendes Einwirken auf Politik u. Wirtschaft, obwohl die Lebensfähigkeit kommender Generationen ernsthaft in Frage gestellt ist. In den Kirchen u. in der theol. Ethik wurden die Themen u. Probleme der Ö. zögernd u. spät aufgegriffen, haben jedoch zu einem ökumenischen Konsens über die ”Bewahrung der Schöpfung“ geführt, der die Anthropozentrik der bisherigen Schöpfungstheologie erschüttert u. von ”Ehrfurcht vor dem Leben“ (A. Schweitzer †1965) bestimmt ist.
(griech. = die Lehre vom Haus oder Haushalt), als Begriff aus der Biologie des 19. Jh. hervorgegangen, im 20. Jh. zunächst die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Zusammenwirken verschiedener Subjekte (”Lebensträger“) innerhalb einer ”Lebenseinheit“ (Umwelt), in der 2. Hälfte des 20. Jh. als ”Humanökologie“ mit den Eingriffen der Menschen in den Gesamthaushalt (”Biosphäre“) der Erde befaßt. Die Ö. sucht die Folgen der Einwirkungen der Bevölkerungsentwicklung, des Verbrauchs der natürlichen Ressourcen, der Industrialisierung (Technik) u. ”Globalisierung“, der Umweltzerstörung u. der Nahrungsmittelproduktion zu analysieren u. zu prognostizieren. In breiten Bevölkerungsschichten entstehen Initiativen für Naturschutz, für alternative Energien u. Lebensweisen, gegen Kernenergie, ABC-Waffen u. Waffenhandel, Ausweitung der Technisierung. Außer regionalen Einzelerfolgen gelang bisher kein umfassendes korrigierendes Einwirken auf Politik u. Wirtschaft, obwohl die Lebensfähigkeit kommender Generationen ernsthaft in Frage gestellt ist. In den Kirchen u. in der theol. Ethik wurden die Themen u. Probleme der Ö. zögernd u. spät aufgegriffen, haben jedoch zu einem ökumenischen Konsens über die ”Bewahrung der Schöpfung“ geführt, der die Anthropozentrik der bisherigen Schöpfungstheologie erschüttert u. von ”Ehrfurcht vor dem Leben“ (A. Schweitzer †1965) bestimmt ist.