Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Okkasionalismus
   (lat. = Lehre von der ”occasio“, dem Anlaß, der Gelegenheit), eine Lehre von der Allwirksamkeit u. Alleinwirksamkeit Gottes. Als Hauptvertreter werden A. Geulincx († 1669) u. N. de Malebranche († 1715) genannt. Der O. leugnete die gegenseitige Ursächlichkeit der geschaffenen Dinge (verneinte auch jede Beziehung zwischen den Eigenschaften des Geistes u. Körpers). Für ihn sind die von Gott geschaffenen Wirklichkeiten u. ihre Zustände nur die ”Gelegenheiten“, anläßlich derer Gott als alleinige Ursache die entsprechendenWirkungen in anderen, auch in bloß materiellen, Dingen hervorbringt. Diese Theorie versteht die [c darkviolet]Mitwirkung Gottes mit u. in der Schöpfung als eine Art immerwährenden Wunders (so G. W. Leibniz †1716) u. führt zu einer Unwirklichkeit des Endlichen.
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