Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Noach
   (hebr. von ”ruhen“, als ”Tröster“ gedeutet), eine Gestalt des AT (im NT als Vorbild dargestellt), Held der Erzählung von der ”Sintflut“ (Gen 6, 5–9, 17), die ihrerseits altorientalischen, vorisraelitischen Sagenstoff verarbeitet. Nachdem der gerechte N. mit Familie u. Tieren in der Arche vor der großen Flut gerettet wurde, setzt der kompromißbereite Gott durch den N.-Bund einen neuen Anfang in seinem Verhältnis zur Menschheit. Keine menschliche Schuld kann inskünftig verhindern, daß JHWH kraft dieses Bundes stets neue Rettung gewährt, so daß der Bund nie aufgehoben, sondern immer wieder erneuert wird. Aus dem Kontext der N.-Erzählung erschloß das Judentum (Zeugnisse seit dem 2. Jh. n.Chr.) die sieben noachitischen Gebote (Verbote: Götzendienst, Lästerung JHWHs, Vergießen von Blut, Unzucht, Raub, Essen des Fleisches lebender Tiere; Gebot eines geordneten Rechtswesens). Die Einhaltung dieser Gebote gilt im Judentum als Weg zu Rettung u. Heil bei Gott auch für ”Heiden“. Der Zusammenhang der biblischen N.-Erzählung läßt nicht erkennen, daß es sich um Vorbedingungen für das Heil im strikten Sinn von Bedingung handelt.
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