Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Neue Religionen
   ist ein Begriff der Religionswissenschaft, der neue, im 19. u. 20. Jh. entstandene Religionen umfaßt u. nicht nur das Erwachen einer neuen Religiosität meint. Synkretistische Religionsneubildungen sind besonders für Japan, Korea, Indien registriert. In weiteren Kreisen bekannt geworden sind die im Iran entstandene Baha’i-Religion u. im Westen die Mormonen u. Zeugen Jehovas. In Lateinamerika u. dort, wo eine ”indigene “ Bevölkerung existiert, sind neu organisierte Kultformen unter Rückgriff auf Traditionselemente zu beobachten. Außer den vielfältigen kultischen Ritualen u. der Neigung zu emotionalen Ekstasen ist vor allem eine starke Tendenz zu ”Universalisierung“ zu konstatieren. Von theol. Seite werden sie häufig als Beweise für die Überlebenskraft des religiösen menschlichen Bedürfnisses angesehen; nicht zu verkennen ist, daß sie oft eine Antwort auf Kolonial-Christentum u. Mission ohne [c darkviolet]Inkulturation sind.
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