Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Mittler
in einem allgemeinen Sinn ist derjenige, der zwei andere in Beziehung zueinander bringt u. gegebenenfalls diese Beziehung aufrechterhält, die ohne ihn nicht wäre. Im ATwerden viele Formen der Mittlerschaft (von Offenbarungen u. Weisungen Gottes an sein Volk, von Fürbitten bei Gott für Israel usw.) genannt. Das NT nennt ausdrücklich den Menschen Jesus Christus den einmaligen u. endgültigen M. zwischen Gott u. den Menschen (1 Tim 2, 5). Seine Mittlerschaft wird jedoch der Sache nach auch mit anderen Formulierungen ausgesprochen, u. a. im Hebr durch die Thematisierung seines Priestertums. In der theol. Tradition ist die Mittlerschaft Jesu wesentlicher Bestandteil der Christologie, genauer der Soteriologie: Weil in der personalenWirklichkeit Jesu (in seiner Einigung mit dem göttlichen Logos) u. in seinem Tun die endgültige, nicht mehr überbietbare Selbstzusage Gottes an die Menschheit gegeben ist u. in ihm, in dem Menschen Jesus, die Annahme dieser Zusage geschieht, ist er der M. schlechthin. Diese Mittlerschaft darf nicht einfach mit der ”Versöhnung“ von Gott u. Menschen gleichgesetzt werden, da ja Gott als der Versöhnte die Friedensinitiative ergriffen hat (Röm , 25). Ebenso mißverständlich wäre die einfache Identifizierung von Mittlerschaft u. Stellvertretung . Mittlerschaft auf menschlicher Ebene bedeutet die Vergewisserung u. Vertiefung einer Beziehung, die ”an sich“ auch sonst besteht, so wie die des Schöpfergottes zu seinen Kreaturen auch vor u. ”neben“ Jesus Christus bestand u. besteht, oder wie eine umfassende menschliche Beziehung durch die grundsätzliche Einheit aller derer existiert, die ein Menschenantlitz tragen, wobei diese Einheit dann in der vermittelnden Herstellung einer bestimmten Beziehung konkretisiert u. aktualisiert wird.
in einem allgemeinen Sinn ist derjenige, der zwei andere in Beziehung zueinander bringt u. gegebenenfalls diese Beziehung aufrechterhält, die ohne ihn nicht wäre. Im ATwerden viele Formen der Mittlerschaft (von Offenbarungen u. Weisungen Gottes an sein Volk, von Fürbitten bei Gott für Israel usw.) genannt. Das NT nennt ausdrücklich den Menschen Jesus Christus den einmaligen u. endgültigen M. zwischen Gott u. den Menschen (1 Tim 2, 5). Seine Mittlerschaft wird jedoch der Sache nach auch mit anderen Formulierungen ausgesprochen, u. a. im Hebr durch die Thematisierung seines Priestertums. In der theol. Tradition ist die Mittlerschaft Jesu wesentlicher Bestandteil der Christologie, genauer der Soteriologie: Weil in der personalenWirklichkeit Jesu (in seiner Einigung mit dem göttlichen Logos) u. in seinem Tun die endgültige, nicht mehr überbietbare Selbstzusage Gottes an die Menschheit gegeben ist u. in ihm, in dem Menschen Jesus, die Annahme dieser Zusage geschieht, ist er der M. schlechthin. Diese Mittlerschaft darf nicht einfach mit der ”Versöhnung“ von Gott u. Menschen gleichgesetzt werden, da ja Gott als der Versöhnte die Friedensinitiative ergriffen hat (Röm , 25). Ebenso mißverständlich wäre die einfache Identifizierung von Mittlerschaft u. Stellvertretung . Mittlerschaft auf menschlicher Ebene bedeutet die Vergewisserung u. Vertiefung einer Beziehung, die ”an sich“ auch sonst besteht, so wie die des Schöpfergottes zu seinen Kreaturen auch vor u. ”neben“ Jesus Christus bestand u. besteht, oder wie eine umfassende menschliche Beziehung durch die grundsätzliche Einheit aller derer existiert, die ein Menschenantlitz tragen, wobei diese Einheit dann in der vermittelnden Herstellung einer bestimmten Beziehung konkretisiert u. aktualisiert wird.