Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Metapher
   (griech. = bildhafte Übertragung) heißt seit der antiken Rhetorik (Quintilian † um 100 n.Chr.) eine Aussageweise, bei der ein bestimmter sprachlicher Ausdruck auf einen anderen gemeinten Ausdruck übertragen wird (verkürzter oder bildhafter Vergleich). Sie wird dann angewandt, wenn durch sie ein Sachverhalt deutlicher zum Ausdruck kommt als in einer direkten, mit abstrakter Begrifflichkeit (Abstrakt) arbeitenden Aussage. Verwandt damit sind ”Mythos“, ”Symbol“ u. ”Chiffre“. Bedingung für eine gelingende M. ist eine Ähnlichkeit des Inhalts des übertragenen Ausdrucks mit dem Inhalt des gemeinten Ausdrucks, die bei der Entschlüsselung der M. zum Vorschein kommt. Mit Metaphern befassen sich Philosophie, Literatur- u. Sprachwissenschaften, zunehmend auch die Bibelwissenschaften u. die Systematische Theologie. DenMetaphern wird die Kraft zugeschrieben, neue Wirklichkeiten zu schaffen oder zur Sprache zu bringen, indem in etwas ”Gewöhnlichem“ sich ”Ungewöhnliches“ ausspricht. So bediente sich Jesus der Metaphern (”Gleichnisse“), um zum Ausdruck zu bringen, wer u. wie Gott u. seine Herrschaft sind, wobei er zugleich die Andersartigkeit des Göttlichen im Vergleich zum Gewöhnlichen verdeutlichen u. Gott ”offenbaren“ konnte (Negative Theologie ). Im Unterschied zur M. fehlt der Analogie die konkrete Bildhaftigkeit.
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