Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Mäßigkeit
   (lat. ”temperantia“; griech. ”sophrosyne“), auch Mäßigung (lat. ”moderatio“), heißt in der christlichen Tradition jene Tugend, in der ein Mensch seine Affekte u. Leidenschaften mit Hilfe seiner Vernunft in ”Zucht u. Maß“, besonnen in der ”Mitte“ hält. Nach Thomas von Aquin († 1274) ist die M. nicht nur die letzte der vier Kardinaltugenden, sondern auch Bestandteil jeder Tugend überhaupt. Nach ihm wird die M. in einer Reihe ihr untergeordneter Tugenden verwirklicht, z. B. in eigentlicher M. im Essen u. Trinken, in Keuschheit u. Enthaltsamkeit. Verwandt sind Selbstbeherrschung, Demut u. Bescheidenheit. Aktuell wird die Frage nach der M. in der Konsumaskese u. in der Ökologie.
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