Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Logienquelle
Bei der Erforschung der Synoptischen Evangelien Mt, Mk u. Lk wurde im 19. Jh. festgestellt, daß die Evangelien Mt u. Lk außer Mk noch eine weitere Quelle benutzt haben mußten, seit Ende des 19. Jh. als Q bezeichnet. Da man sie früher als eine Sammlung von Jesusworten auffaßte, bürgerte sich der Begriff L. (griech. ”logos“ = Wort) ein, den man nach der Erkenntnis beibehielt, daß es sich bei dem Erforschten um eine eigenständige Jesustradition u. -verkündigung handelt. Nach heutigem Erkenntnisstand folgt Lk eher dem Aufbau von Q als Mt, der den Stoff in seinen großen Reden mit anderem Traditionsgut zusammenkomponierte. Daher werden Zitate aus der L. nach Lk mit dem Zusatz Q zitiert. Die heutige intensive Erforschung der L. in Europa u. USA ergab, daß der schriftlichen Fixierung wohl eine mündliche Weitergabe durch Wanderprediger in Galiläa zugrunde lag (weisheitliche Mahnungen: Weisheit; apokalyptisch-prophetische Heils- u. Gerichtsverkündigung: Gericht, Prophetie, Apokalyptik), während die Endfassung die Katastrophe 70 n.Chr. voraussetzt. Die L. führt in Naherwartung die Verkündigung der Herrschaft Gottes weiter, vor allem an die Armen gewandt in der Zeit der Verelendung, die zum Aufstand 66 n.Chr. gegen die Römer führte, mit Mahnung zu Frieden u. Feindesliebe gegen die militanten Rebellen, mit Betonung des ”Tuns“ statt der Lehre. Die Gerichtspredigt Johannes des Täufers gehört zum Bestand der L. Jesus wird mit dem apokalyptischen Menschensohn identifiziert, der zum Gericht kommen wird. Dieses Gericht wird als bald bevorstehend angesagt; darin liegen Trost u. Stärkung der Anhänger Jesu angesichts der Mißerfolge ihrer Verkündigung. Das Bekenntnis zu Jesus in der Bedrängnis ist entscheidend für den Ausgang des Gerichts. Die Erzählung von der Versuchung Jesu zeigt die Abweisung von Messias-Ideen .
Bei der Erforschung der Synoptischen Evangelien Mt, Mk u. Lk wurde im 19. Jh. festgestellt, daß die Evangelien Mt u. Lk außer Mk noch eine weitere Quelle benutzt haben mußten, seit Ende des 19. Jh. als Q bezeichnet. Da man sie früher als eine Sammlung von Jesusworten auffaßte, bürgerte sich der Begriff L. (griech. ”logos“ = Wort) ein, den man nach der Erkenntnis beibehielt, daß es sich bei dem Erforschten um eine eigenständige Jesustradition u. -verkündigung handelt. Nach heutigem Erkenntnisstand folgt Lk eher dem Aufbau von Q als Mt, der den Stoff in seinen großen Reden mit anderem Traditionsgut zusammenkomponierte. Daher werden Zitate aus der L. nach Lk mit dem Zusatz Q zitiert. Die heutige intensive Erforschung der L. in Europa u. USA ergab, daß der schriftlichen Fixierung wohl eine mündliche Weitergabe durch Wanderprediger in Galiläa zugrunde lag (weisheitliche Mahnungen: Weisheit; apokalyptisch-prophetische Heils- u. Gerichtsverkündigung: Gericht, Prophetie, Apokalyptik), während die Endfassung die Katastrophe 70 n.Chr. voraussetzt. Die L. führt in Naherwartung die Verkündigung der Herrschaft Gottes weiter, vor allem an die Armen gewandt in der Zeit der Verelendung, die zum Aufstand 66 n.Chr. gegen die Römer führte, mit Mahnung zu Frieden u. Feindesliebe gegen die militanten Rebellen, mit Betonung des ”Tuns“ statt der Lehre. Die Gerichtspredigt Johannes des Täufers gehört zum Bestand der L. Jesus wird mit dem apokalyptischen Menschensohn identifiziert, der zum Gericht kommen wird. Dieses Gericht wird als bald bevorstehend angesagt; darin liegen Trost u. Stärkung der Anhänger Jesu angesichts der Mißerfolge ihrer Verkündigung. Das Bekenntnis zu Jesus in der Bedrängnis ist entscheidend für den Ausgang des Gerichts. Die Erzählung von der Versuchung Jesu zeigt die Abweisung von Messias-Ideen .