Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Lateran
   Von den im römischen Lateran abgehaltenen Generalsynoden der lat. Kirche (I.: 1123; II.: 1139; III.: 1179; IV.: 1215; V.: 1512–1517) sind theol. bedeutsam: Die IV. (als 12. ökumenisches Konzil gezählt), tagte vom 11. bis 30. 11. 1215 (etwa 800 Bischöfe u. Äbte unter Vorsitz Innozenz’ III.); sie setzte sich theol. mit den Albigensern u. dem Abt Joachim von Fiore († 1202) auseinander u. stellte dogmatisch verbindliche Lehren zur Trinität Gottes, zu Jesus Christus u. den Sakramenten der Eucharistie (Transsubstantiation), Taufe u. Buße auf (DS 800–808; NR 918ff., 280) u. erließ die Kirchengebote der jährlichen Beicht der Todsünden u. der österlichen Kommunion (DS 812 f.). Folgenschwer waren u. a. die Beschlüsse zum Kreuzzug u. zur Diskriminierung der Juden. – Die V. (als 18. ökumenisches Konzil gezählt), tagte vom 3. 5. 1512 bis zum 16. 3. 1517 (mehr als 430 Teilnehmer unter Julius II. u. Leo X.); sie äußerte sich dogmatisch verbindlich gegen neuaristotelische Auffassungen zur Unsterblichkeit der Seele (DS 1440 f.; NR 331). – Von den nicht allgemeinen im Lateran abgehaltenen Synoden sind theol. wichtig die von 313 gegen den Donatismus u. die von 649 gegen den Monotheletismus (DS 501–522; NR 193–208 84).
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