Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Kontroverstheologie
die theol. Auseinandersetzung mit christlichen ”Andersgläubigen “ (so schon in der alten Kirche) u. im speziellen Sinn mit den durch die Reformatoren aufgeworfenen theol. Problemen. Alle durch Kirchen-u. Konfessionsspaltungen betroffenen Seiten entwickelten eine K. Wissenschaftlich ist die K. nur dann, wenn sie sich mit allen Kräften um ein möglichst genaues Bild des Bestandes, des Werdens u. des Selbstverständnisses der getrennten Gemeinschaften bemüht. In der Geschichte der K. seit dem 16. Jh. traten drei historisch nicht genau abgrenzbare Verfahrensweisen der K. zutage, die Polemik (griech. = Konfliktsuche), die aggressiv nach Schwächen der gegnerischen Auffassung fahndete, die Irenik (griech. = Friedenssuche), das aggressionsfreie, bewußte Verstehenwollen der Gegenseite, u. die Symbolik (griech. = Ergründung der ”Symbola“, der Bekenntnisse), die auf Vergleichen u. Verstehen der jeweiligen Glaubensfestlegungen hin orientierte Suche nach einer Einigung. Ohne Konfessionskunde u. Kirchengeschichte ist K. undenkbar. Die ökumenischen Anstrengungen des 20. Jh. führten dazu, daß die K. in der 3Ökumenischen Theologie aufging.
die theol. Auseinandersetzung mit christlichen ”Andersgläubigen “ (so schon in der alten Kirche) u. im speziellen Sinn mit den durch die Reformatoren aufgeworfenen theol. Problemen. Alle durch Kirchen-u. Konfessionsspaltungen betroffenen Seiten entwickelten eine K. Wissenschaftlich ist die K. nur dann, wenn sie sich mit allen Kräften um ein möglichst genaues Bild des Bestandes, des Werdens u. des Selbstverständnisses der getrennten Gemeinschaften bemüht. In der Geschichte der K. seit dem 16. Jh. traten drei historisch nicht genau abgrenzbare Verfahrensweisen der K. zutage, die Polemik (griech. = Konfliktsuche), die aggressiv nach Schwächen der gegnerischen Auffassung fahndete, die Irenik (griech. = Friedenssuche), das aggressionsfreie, bewußte Verstehenwollen der Gegenseite, u. die Symbolik (griech. = Ergründung der ”Symbola“, der Bekenntnisse), die auf Vergleichen u. Verstehen der jeweiligen Glaubensfestlegungen hin orientierte Suche nach einer Einigung. Ohne Konfessionskunde u. Kirchengeschichte ist K. undenkbar. Die ökumenischen Anstrengungen des 20. Jh. führten dazu, daß die K. in der 3Ökumenischen Theologie aufging.