Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Kirchenschatz
   ist ein mißverständlicher Begriff, der im Zusammenhang mit der Theologie des Ablasses im 14. Jh. entwickelt wurde. Der gedankliche Hintergrund dieses bildhaften Begriffes sagt, daß das von Jesus Christus in seinem Leben u. Sterben den Menschen zugute Getane u. das von Gottes Gnade ermöglichte u. getragene positive Tun aller Kirchenmitglieder der ganzen Glaubensgemeinschaft u. jedem einzelnen Mitglied zugute kommen. Insofern dieses Ganze der Heilswirklichkeit sich zur Tilgung der zeitlichen Sündenstrafen auswirkt, wird es K. genannt. Bei der Reform des Ablasses nach dem II. Vaticanum wurde vorgeschlagen, die Berufung auf den K. als eine Fürbitte vor Gott zu verstehen. Paul VI. († 1978) folgte dem nicht, sondern behielt die Redeweise von einem autoritativen Zugriff auf den K. bei.
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