Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Kerygmatische Theologie
im weiteren Sinn kann die wissenschaftliche Beschäftigung mit der konkreten Gestaltung der christlichen Botschaft bezeichnen (in der modernen Praktischen Theologie auch ”Kerygmatik“ genannt). Sie geht auf die Inhalte der christlichen Glaubenslehre unter den Gesichtspunkten situationsbezogener Vermittlung u. der Anbindung an die plurale menschliche Erfahrungswelt ein. Das christliche Zeugnis im Bereich der noch nicht oder nicht mehr Glaubenden bedarf nicht in erster Linie, aber auch einer solchen wissenschaftlichen Fundierung, ebenso die mit der Predigt beauftragten Frauen u. Männer (”Lehrautorität der Gläubigen “). – Im engeren Sinn war K. Th. oder Verkündigungstheologie ein in den 30er Jahren des 20. Jh. (vor allem in Innsbruck, von J. A. Jungmann †1975 u. a.) vorgelegtes Programm, das strikt zwischen Dogma u. Kerygma trennte u. forderte, es müsse neben der wissenschaftlichen (damals neuscholastischen) Theologie mit ihrem Formalobjekt (Gott im Hinblick auf seine Gottheit) eine zweite Theologie mit eigenem Formalobjekt (Jesus Christus) geben, die sich selber als Verkündigung der biblischen Heilsbotschaft verstehe u. den Glauben ”existentiell“ vermitteln (statt rational reflektieren) wolle. Die Verselbständigung dieser zweiten Form von Theologie wurde in der Diskussion abgelehnt. Das ”Anliegen“ ist in dem Unbehagen an einer ”verkopften“ Theologie auch nach dem Ende der neuscholastischen Schultheologie geblieben. Die wissenschaftliche Theologie sieht sich vor den Aufgaben, die Menschen, ihre Glaubensschwierigkeiten u. Lebenserfahrungen aufzufinden u. anzusprechen u. anderseits den wissenschaftlichen Anforderungen zu genügen u. sich den daraus folgenden Konflikten zu stellen.
im weiteren Sinn kann die wissenschaftliche Beschäftigung mit der konkreten Gestaltung der christlichen Botschaft bezeichnen (in der modernen Praktischen Theologie auch ”Kerygmatik“ genannt). Sie geht auf die Inhalte der christlichen Glaubenslehre unter den Gesichtspunkten situationsbezogener Vermittlung u. der Anbindung an die plurale menschliche Erfahrungswelt ein. Das christliche Zeugnis im Bereich der noch nicht oder nicht mehr Glaubenden bedarf nicht in erster Linie, aber auch einer solchen wissenschaftlichen Fundierung, ebenso die mit der Predigt beauftragten Frauen u. Männer (”Lehrautorität der Gläubigen “). – Im engeren Sinn war K. Th. oder Verkündigungstheologie ein in den 30er Jahren des 20. Jh. (vor allem in Innsbruck, von J. A. Jungmann †1975 u. a.) vorgelegtes Programm, das strikt zwischen Dogma u. Kerygma trennte u. forderte, es müsse neben der wissenschaftlichen (damals neuscholastischen) Theologie mit ihrem Formalobjekt (Gott im Hinblick auf seine Gottheit) eine zweite Theologie mit eigenem Formalobjekt (Jesus Christus) geben, die sich selber als Verkündigung der biblischen Heilsbotschaft verstehe u. den Glauben ”existentiell“ vermitteln (statt rational reflektieren) wolle. Die Verselbständigung dieser zweiten Form von Theologie wurde in der Diskussion abgelehnt. Das ”Anliegen“ ist in dem Unbehagen an einer ”verkopften“ Theologie auch nach dem Ende der neuscholastischen Schultheologie geblieben. Die wissenschaftliche Theologie sieht sich vor den Aufgaben, die Menschen, ihre Glaubensschwierigkeiten u. Lebenserfahrungen aufzufinden u. anzusprechen u. anderseits den wissenschaftlichen Anforderungen zu genügen u. sich den daraus folgenden Konflikten zu stellen.