Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Jahwe
der heilige, von Gott selber durch die Vermittlung Moses dem Volk Israel anvertraute Gottesname (Ex , 14), auch in christlichen Schriften in Solidarität mit der jüdischen Ehrfurcht vor diesem Namen zunehmend JHWH geschrieben. Ausgehend von dem hebr. Wort für ”dasein, sich erweisen “ wird J. heute meist gedeutet als Verheißungsname: ”Ich bin der Ich-bin-da“ oder ”Ich bin der, der sich (für euch) erweisen wird“ (E. Zenger). J. begegnet auch in außerbiblischen Zeugnissen vom 9. Jh. v.Chr. an, in der später noch geläufigen Kurzform jh bereits als Beduinen-Gott in ägyptischen Zeugnissen des 14. Jh. v.Chr. Nach einer heute favorisierten Hypothese fand Mose den Namen J. als Stammes- u. Wüstengott bei den Midianitern (genauer: Kenitern) schon vor. Inschriften aus Südpalästina vom 9. Jh. v.Chr. an nennen in Segensformeln ”J. u. seine Aschera“, so daß J. im volkstümlichen Glauben, bis sich der Monotheismus durchsetzte, als begleitet von einer göttlichen Gattin oder einer personifizierten weiblichen Kraft gedacht worden sei. Aus Ehrfurcht vor dem heiligen Gottesnamen wurde JHWH seit dem 3. Jh. v.Chr. in den üblichen Lesungen u. Gottesdiensten nicht mehr ausgesprochen. Hebräische Bibeln vokalisierten später JHWH entsprechend der ehrfürchtig vorgetragenen Aussprache ”adonai“ (= mein Herr; von da her seit dem 14. Jh. die irrtümliche Version ”Jehova“) oder ”schema“ (aramäisch = der Name). Die LXX gibt J. mit ”ho oon“, der Seiende, wieder, Anlaß für die deutsche Übersetzung ”Ich bin der ich bin“, in der die Zusage einer dynamischen, hilfreichen u. zuverlässigen Gegenwart Gottes nicht zum Ausdruck kommt. Es wäre gut, wenn Christen aus dem Respekt vor ihrer bleibenden Verbindung mit dem Judentum JHWH ebenfalls nicht aussprechen würden. Als dem Glauben entsprechende Wiedergabe empfiehlt sich ”der Lebendige“ eher als ”der Ewige “ u. noch viel eher als ”der Herr“.
der heilige, von Gott selber durch die Vermittlung Moses dem Volk Israel anvertraute Gottesname (Ex , 14), auch in christlichen Schriften in Solidarität mit der jüdischen Ehrfurcht vor diesem Namen zunehmend JHWH geschrieben. Ausgehend von dem hebr. Wort für ”dasein, sich erweisen “ wird J. heute meist gedeutet als Verheißungsname: ”Ich bin der Ich-bin-da“ oder ”Ich bin der, der sich (für euch) erweisen wird“ (E. Zenger). J. begegnet auch in außerbiblischen Zeugnissen vom 9. Jh. v.Chr. an, in der später noch geläufigen Kurzform jh bereits als Beduinen-Gott in ägyptischen Zeugnissen des 14. Jh. v.Chr. Nach einer heute favorisierten Hypothese fand Mose den Namen J. als Stammes- u. Wüstengott bei den Midianitern (genauer: Kenitern) schon vor. Inschriften aus Südpalästina vom 9. Jh. v.Chr. an nennen in Segensformeln ”J. u. seine Aschera“, so daß J. im volkstümlichen Glauben, bis sich der Monotheismus durchsetzte, als begleitet von einer göttlichen Gattin oder einer personifizierten weiblichen Kraft gedacht worden sei. Aus Ehrfurcht vor dem heiligen Gottesnamen wurde JHWH seit dem 3. Jh. v.Chr. in den üblichen Lesungen u. Gottesdiensten nicht mehr ausgesprochen. Hebräische Bibeln vokalisierten später JHWH entsprechend der ehrfürchtig vorgetragenen Aussprache ”adonai“ (= mein Herr; von da her seit dem 14. Jh. die irrtümliche Version ”Jehova“) oder ”schema“ (aramäisch = der Name). Die LXX gibt J. mit ”ho oon“, der Seiende, wieder, Anlaß für die deutsche Übersetzung ”Ich bin der ich bin“, in der die Zusage einer dynamischen, hilfreichen u. zuverlässigen Gegenwart Gottes nicht zum Ausdruck kommt. Es wäre gut, wenn Christen aus dem Respekt vor ihrer bleibenden Verbindung mit dem Judentum JHWH ebenfalls nicht aussprechen würden. Als dem Glauben entsprechende Wiedergabe empfiehlt sich ”der Lebendige“ eher als ”der Ewige “ u. noch viel eher als ”der Herr“.