Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Individualität
(lat. = die persönliche Einzigartigkeit), jene Eigenschaft eines Seienden, die es in seiner Einzigkeit u. nicht-mitteilbaren Einheit gegenüber dem Allgemeinen (der Gattung oder Art) bestimmt. Die Frage der aristotelisch-thomistischen Philosophie, was zum Allgemeinen ”hinzukommen “ müsse, damit es zu einem konkreten Individuum werde, wurde thomistisch mit der raum-zeitlich geprägten Materie beantwortet (sog. Individuationsprinzip). Dem gegenüber setzte sich die Überzeugung durch, daß das Person-Sein die I. im strikten qualitativen (nicht nur zahlenmäßigen) Sinn begründet, theol. zunächst vom Anruf Gottes u. der Antwort des Menschen aus gedacht (schon bei Augustinus †430), später im Subjektdenken der Neuzeit weiter entwickelt (Subjektivität). Die philosophische Strömung, die (vor allem in Hinblick auf Gesellschaft u. Staat) den Vorrang des Individuums vor dem Allgemeinen behauptet, heißt Individualismus.
(lat. = die persönliche Einzigartigkeit), jene Eigenschaft eines Seienden, die es in seiner Einzigkeit u. nicht-mitteilbaren Einheit gegenüber dem Allgemeinen (der Gattung oder Art) bestimmt. Die Frage der aristotelisch-thomistischen Philosophie, was zum Allgemeinen ”hinzukommen “ müsse, damit es zu einem konkreten Individuum werde, wurde thomistisch mit der raum-zeitlich geprägten Materie beantwortet (sog. Individuationsprinzip). Dem gegenüber setzte sich die Überzeugung durch, daß das Person-Sein die I. im strikten qualitativen (nicht nur zahlenmäßigen) Sinn begründet, theol. zunächst vom Anruf Gottes u. der Antwort des Menschen aus gedacht (schon bei Augustinus †430), später im Subjektdenken der Neuzeit weiter entwickelt (Subjektivität). Die philosophische Strömung, die (vor allem in Hinblick auf Gesellschaft u. Staat) den Vorrang des Individuums vor dem Allgemeinen behauptet, heißt Individualismus.