Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Indifferenz
   (lat. = Nichtentscheidung) bezeichnet in der Ethik die unentschiedene, selber noch nicht ethische Ausgangsposition vor einer Entscheidung der Wahlfreiheit. In der Spiritualität bezeichnet I. die Haltung der Gleichmütigkeit (”aequilibrium“) gegenüber allen geschaffenen Dingen, verbunden mit der Entschiedenheit, sich in allen Dingen für Gott zu entscheiden (Ignatius von Loyola † 1556). Diese Vorentscheidung in Gleichmütigkeit soll nicht mit Gleichgültigkeit verwechselt werden. – Indifferentismus ist ein Begriff der kirchlichen Lehrinstanz, mit dem sie die Gleichgültigkeit gegenüber religiösen Werten bezeichnet u. den sie in der Neuzeit wiederholt verurteilte. Im Zeichen der Säkularisierung tritt an die Stelle eines aggressiven, argumentativen Atheismus häufig die Haltung völliger Gleichgültigkeit gegenüber Gott, der nicht ohne Schuld der kirchlichen Verkündigung unter die Kategorie der Brauchbarkeit geraten war u. dessen ”Brauchbarkeit“ in Nöten u. Problemen nicht mehr erfahren wird.
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