Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Immanenzapologetik
   ist eine Sammelbezeichnung für Bemühungen der theol. Apologetik Ende des 19. u. zu Anfang des 20. Jh. vor allem in Frankreich, bei einer vernunftgemäßen Darlegung der Glaubensbegründung an die im Menschen selber angelegten Tendenzen u. an diejenigen Gehalte der göttlichen Offenbarung, die diesen Tendenzen wegen deren gnadenhafter Erhebung besonders ”entgegenkommen“, anzuknüpfen. Naturgemäß wurden bei diesem Vorgehen die in der herkömmlichen Apologetik hochgeschätzten äußeren Kriterien, Wunder u. Erfüllung von Prophezeiungen, in den Hintergrund gedrängt. Die römische Lehrinstanz verdächtigte die I., das Gefühl u. das religiöse Bedürfnis überzubewerten u. den Verstand abzuwerten, u. nannte die I. mit bei der Verurteilung des Modernismus, doch wurde der Hauptvertreter der I., M. Blondel †1949, ausdrücklich von der Verurteilung ausgenommen. Blondel hatte auch nie die Absicht, das Übernatürliche philosophisch zu ”beweisen“ (I. in seinem Sinn vertrat z.B. auch J. H. Newman †1890). – Praeambula fidei , Potentia oboedientialis .
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