Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Heilswille Gottes
Das Glaubensbekenntnis zum H. G. bezieht sich nicht auf eine notwendige, ”statische“ Eigenschaft Gottes, sondern auf sein freies ”personales“ Verhalten, das von ihm selber in der Offenbarungsgeschichte als unwiderruflich mitgeteilt worden ist: Gott will das endgültige Heil aller Menschen u. die Vollendung der ganzen Schöpfung in umfassendem Heil, u. er führt wirkend u. wirksam dieses Heil im Geschehen der Geschichte herbei. Das Umfassende an diesem Willen Gottes wird auch als Heilsuniversalismus bezeichnet. Er ist im Bund, den Gott ”mit allem Fleisch, das auf Erden ist“, unwiderruflich schloß (Gen 9, 8–17), in der Verheißung des Segens für alle Völker, die an Abraham erging (Gen 12, 3), wie in der prophetischen Verheißung der Sammlung aller Völker bei Gott auf dem Zion (Jes 2, 2; Mich 4, 1–4), als deren ”sakramentale“ Vermittlung Israel dienen sollte (als ”Bundesmittler für die Menschheit“: Jes 42, 6) u. dient, unmißverständlich ausgesagt. Er ist erneuert u. bekräftigt in Jesus Christus, wie es das ganze NT bezeugt (kurz gefaßt in 1 Tim 2,1–6; 4, 10). Nur eine sachfremde Exegese, die in das NT hineinliest, was es nicht sagen will, kann von ”einer fortschreitenden Reduktion Israels“ hin auf Jesus Christus sprechen. Die machtvolle Kraft des erbarmenden Willens Gottes umfaßt alle u. schließt auch die Sünde übermächtig ein (Röm 5, 17 f.; 11, 32). Dieses Evangelium gilt als Zusage des Trostes u. der Ermutigung allen Völkern, ist aber auch vom warnenden Wort über das Gericht Gottes begleitet, so daß eine beruhigte Sicherheit, die über eine ”allerfesteste“ Hoffnung hinausginge, nicht möglich ist (Apokatastasis) . Nach kirchlicher Lehre geschah das Kommen Jesu in die Welt allen Menschen zugute (Glaubensbekenntnis). Es wäre eine Häresie zu behaupten, daß Jesus nur für die Vorherbestimmten, nur für die ausdrücklich Glaubenden oder nur für die Kirchenmitglieder gestorben sei (Extra Ecclesiam nulla salus ; Prädestination; II. Vaticanum LG 16 ). Der in der ganzen Offenbarungsgeschichte ausdrücklich bekundete u. in Jesus Christus definitiv ”festgemachte“ allumfassende H. G. besagt, daß das Heil nicht eine von zwei Möglichkeiten ist, neben der Unheil u. ewige Verdammung als gleichrangige zweite Möglichkeit stünde, wobei das Geschöpf Gottes in seiner Freiheit dazu verurteilt wäre, autonom zwischen beiden Möglichkeiten wählen zu müssen. Die zuvorkommende, liebende u. vergebende Gnade Gottes bildet den Raum der Freiheitsentscheidungen der einzelnen Menschen. Sie umfaßt das Ganze der Freiheitsgeschichte, die zugunsten des Heils der Welt vorentschieden war u. entschieden ist.
Das Glaubensbekenntnis zum H. G. bezieht sich nicht auf eine notwendige, ”statische“ Eigenschaft Gottes, sondern auf sein freies ”personales“ Verhalten, das von ihm selber in der Offenbarungsgeschichte als unwiderruflich mitgeteilt worden ist: Gott will das endgültige Heil aller Menschen u. die Vollendung der ganzen Schöpfung in umfassendem Heil, u. er führt wirkend u. wirksam dieses Heil im Geschehen der Geschichte herbei. Das Umfassende an diesem Willen Gottes wird auch als Heilsuniversalismus bezeichnet. Er ist im Bund, den Gott ”mit allem Fleisch, das auf Erden ist“, unwiderruflich schloß (Gen 9, 8–17), in der Verheißung des Segens für alle Völker, die an Abraham erging (Gen 12, 3), wie in der prophetischen Verheißung der Sammlung aller Völker bei Gott auf dem Zion (Jes 2, 2; Mich 4, 1–4), als deren ”sakramentale“ Vermittlung Israel dienen sollte (als ”Bundesmittler für die Menschheit“: Jes 42, 6) u. dient, unmißverständlich ausgesagt. Er ist erneuert u. bekräftigt in Jesus Christus, wie es das ganze NT bezeugt (kurz gefaßt in 1 Tim 2,1–6; 4, 10). Nur eine sachfremde Exegese, die in das NT hineinliest, was es nicht sagen will, kann von ”einer fortschreitenden Reduktion Israels“ hin auf Jesus Christus sprechen. Die machtvolle Kraft des erbarmenden Willens Gottes umfaßt alle u. schließt auch die Sünde übermächtig ein (Röm 5, 17 f.; 11, 32). Dieses Evangelium gilt als Zusage des Trostes u. der Ermutigung allen Völkern, ist aber auch vom warnenden Wort über das Gericht Gottes begleitet, so daß eine beruhigte Sicherheit, die über eine ”allerfesteste“ Hoffnung hinausginge, nicht möglich ist (Apokatastasis) . Nach kirchlicher Lehre geschah das Kommen Jesu in die Welt allen Menschen zugute (Glaubensbekenntnis). Es wäre eine Häresie zu behaupten, daß Jesus nur für die Vorherbestimmten, nur für die ausdrücklich Glaubenden oder nur für die Kirchenmitglieder gestorben sei (Extra Ecclesiam nulla salus ; Prädestination; II. Vaticanum LG 16 ). Der in der ganzen Offenbarungsgeschichte ausdrücklich bekundete u. in Jesus Christus definitiv ”festgemachte“ allumfassende H. G. besagt, daß das Heil nicht eine von zwei Möglichkeiten ist, neben der Unheil u. ewige Verdammung als gleichrangige zweite Möglichkeit stünde, wobei das Geschöpf Gottes in seiner Freiheit dazu verurteilt wäre, autonom zwischen beiden Möglichkeiten wählen zu müssen. Die zuvorkommende, liebende u. vergebende Gnade Gottes bildet den Raum der Freiheitsentscheidungen der einzelnen Menschen. Sie umfaßt das Ganze der Freiheitsgeschichte, die zugunsten des Heils der Welt vorentschieden war u. entschieden ist.