Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Heiligkeit Gottes
   bezeichnet die von Gott selber nach den Zeugnissen der biblischen Offenbarung mitgeteilte Eigentümlichkeit (Eigenschaften Gottes ), daß er in seiner transzendenten Herrlichkeit u. in übermächtigem Leben über alles Nichtgöttliche unendlich erhaben, jeder Verfügung von ”außen“ von vornherein entzogen und zugleich in Liebe dem Nichtgöttlichen zugeneigt ist, um die Kreatur Mensch unter Vergebung der Schuld voll Erbarmen in sein eigenes göttliches Leben hineinzuziehen. Beide Grundzüge der Gottesoffenbarung des AT bewahrt das NT , indem es Gott als den Vater Jesu u. in ihm auch als unseren Vater zeigt und ihn zugleich als den Gott eines unbegreiflichen u. furchtbaren Willens bekennt, der in unzugänglichem Licht thront (Hebr 10, 31; 1 Petr 5, 6; 1 Tim 6, 16). Die dogmatische Gotteslehre betont vor allem den Aspekt unendlicher Erhabenheit in der H. G., seine ”objektive Heiligkeit“, der das Geschöpf die Anbetung absolut schuldet, u. seine ”subjektive Heiligkeit“, in der Gott die letzte u. höchste Norm alles Sittlichen ist, so daß er (analog gesprochen) seine eigene Güte notwendig liebt, ohne daß dies vom Menschen als ”einsame Selbstliebe“ aufgefaßt werden dürfte.
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