Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Gottesnamen
   der jüdisch-christlichen Tradition. Hier können nur die wichtigsten G. kurz angegeben werden; die Gottesprädikate u. -umschreibungen müssen außer Betracht bleiben. In vorstaatlicher Zeit verehrt Israel den kanaanäischen Hauptgott ”El“ (Gottesbezeichnung bei allen Semiten). Dieser in seiner Bedeutung ungeklärte Name wird oft mit Zusätzen erweitert: ”El eljon“ = der höchste Gott; ”El Schaddaj“ = der mächtigste Gott; ”El olam“ = der ewige Gott. Der Plural ”Elohim“ (verwandt damit der islamische Gottesname ”Allah“) deutet nicht auf eine göttliche Mehrzahl hin, sondern intensiviert die Majestät Gottes. Entscheidend für den Glauben Israels ist, daß einzig ihm Gott seinen eigenen Namen geoffenbart hat, den es ehrfürchtig verehrt: Jahwe. Er wird auch verdeutlicht z. B. durch ”Adonai“ = mein Herr; ”Melek“ = König; ”JHWH sebaot“ = Herr der Heerscharen. Die LXX übersetzt JHWH mit Kyrios. Der heilige Gottesname JHWH wird in der hebr. Bibel mit den Vokalen von ”Adonai“ geschrieben, daher die fälschliche Wiedergabe mit ”Jehova“. Auch Christen sollten aus Respekt vor ihrer Verbundenheit mit ihrer jüdischen Herkunft JHWH nicht aussprechen. Im jüdischen Gottesdienst wird JHWH als ”Adonai“ oder als ”Ha-schem“ ( = der Name) gelesen. JHWH wird im Deutschen sachlich richtig mit ”der Lebendige“ wiedergegeben. Juden u. Christen sind in besonderer Weise verbunden durch den Gottesnamen Vater u. durch die vertrauensvolle Anrede ”Du“. Das NT nennt diesen Vater auch ”theos“. Daneben ist Kyrios oft gebraucht.
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