Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Glossolalie
(griech. = Sprachenreden), außergewöhnliche sprachliche Äußerungen in religiösen Zusammenhängen. Ekstatisches Reden oder unartikulierte Laute sind in vielen Religionen bekannt, von antiken Orakeln u. Feiern bis zur Gegenwart; im Zusammenhang mit dem Glauben gelten sie als Indizien für einWirken des Geistes oder für göttliche Botschaften. Paulus behandelt ”Arten von Sprachen“, ”Auslegung von Sprachen“, die an sich unverständlich wie die ”Sprachen der Engel“ sind, in 1 Kor 12–14, wo er diese Begabung unter die Charismen zählt, sie auch positiv für das Beten wertet, aber vor Überschätzung warnt. Das ”Reden in fremden Sprachen “ (Apg 2,1–13) meint eine von Lukas erzählerisch eingekleidete Programmatik der frühchristlichen Verkündigung, daß sie kraft des Heiligen Geistes allen Völkern verständlich gemacht werden soll. Seit Mitte des 20. Jh. findet die G. neue starke Beachtung, in den Pfingstkirchen (zuerst in USA, mit Heiligungs-Theologie, Geisttaufe u. als deren erste Wirkung G., heute über die ganzeWelt verbreitet) wie in den Bewegungen der Charismatischen Erneuerung (in ev. Kirchen seit Mitte 20. Jh., in der kath. Kirche seit 1967), wo das Charisma der G. bevorzugt ”Sprachgebet“ genannt wird u. sich in unverständlichen Lauten während des intensiven Betens äußert (”Herzenssprache“ mit ganzheitlichen, der Lockerung u. Öffnung zum Unbewußten dienenden Ausdrucksformen, keinesfalls Manifestationen von Verzückungen oder Geltungsdrang).
(griech. = Sprachenreden), außergewöhnliche sprachliche Äußerungen in religiösen Zusammenhängen. Ekstatisches Reden oder unartikulierte Laute sind in vielen Religionen bekannt, von antiken Orakeln u. Feiern bis zur Gegenwart; im Zusammenhang mit dem Glauben gelten sie als Indizien für einWirken des Geistes oder für göttliche Botschaften. Paulus behandelt ”Arten von Sprachen“, ”Auslegung von Sprachen“, die an sich unverständlich wie die ”Sprachen der Engel“ sind, in 1 Kor 12–14, wo er diese Begabung unter die Charismen zählt, sie auch positiv für das Beten wertet, aber vor Überschätzung warnt. Das ”Reden in fremden Sprachen “ (Apg 2,1–13) meint eine von Lukas erzählerisch eingekleidete Programmatik der frühchristlichen Verkündigung, daß sie kraft des Heiligen Geistes allen Völkern verständlich gemacht werden soll. Seit Mitte des 20. Jh. findet die G. neue starke Beachtung, in den Pfingstkirchen (zuerst in USA, mit Heiligungs-Theologie, Geisttaufe u. als deren erste Wirkung G., heute über die ganzeWelt verbreitet) wie in den Bewegungen der Charismatischen Erneuerung (in ev. Kirchen seit Mitte 20. Jh., in der kath. Kirche seit 1967), wo das Charisma der G. bevorzugt ”Sprachgebet“ genannt wird u. sich in unverständlichen Lauten während des intensiven Betens äußert (”Herzenssprache“ mit ganzheitlichen, der Lockerung u. Öffnung zum Unbewußten dienenden Ausdrucksformen, keinesfalls Manifestationen von Verzückungen oder Geltungsdrang).